Anime sind japanische Zeichentrickfilme und wenn du Japanisch lernen möchtest, können sie dir einen Zugang zur Sprache bieten. In diesem Beitrag erfährst du, wie du Anime für dein Lernerlebnis nutzen kannst und welche bekannten japanischen Anime-Zitate und Ausdrücke es gibt.
Wenn du dir japanische Anime im Original mit deutschen Untertiteln anschaust, gewöhnst du dich an den Sprachklang und beginnst, einzelne Wörter oder Sätze zu erkennen. Ohne Untertitel kannst du den Film dann erneut ansehen, weil du die Handlung schon kennst. Du konzentrierst dich so viel mehr auf die Aussprache und Sprachmelodie. Aber von Anfang an – was sind eigentlich Anime?
Anime sind Teil der japanischen Popkultur
Japanische Zeichentrickfilme sind so beliebt, weil sie es schaffen, eine eigene Welt zu kreieren, in die man als Zuschauer vollkommen eintauchen kann. Die Episoden einer Serie bauen aufeinander auf, häufig gibt es hunderte von Folgen und die Charaktere sind meist sorgfältig entwickelt.
Nicht selten geht es um große Gefühle und Themen wie Schuld, Vergebung, natürlich Liebe und den Tod. Die Emotionen spiegeln sich in den Gesichtern der typischen Anime-Figuren mit ihren großen Augen wieder.
In Sachen Genre bietet die japanische Anime-Produktion eine unglaubliche Vielfalt. Es gibt sehr viele Fantasy– und Sci-Fi-Geschichten, aber auch Romanzen und Märchen, gesellschaftskritische Themen oder sogar Sport kommen vor. In der beliebten Serie „Haikyuu“ etwa geht es um ein Volleyballteam. Sicher ist auch für dich etwas dabei.
Anime-Zitate als Ergänzung zum Sprachunterricht
Das Anime-Schauen kann eine unterhaltsame Ergänzung zu deinem Japanischunterricht sein. Es schult dein Gehör und dein Sprachgefühl, und wenn du irgendwann einzelne Sätze auch ohne Untertitel verstehst, hast du schon viel erreicht.
Denk bei der Wahl der Anime daran, dass die Sprache von der jeweiligen Themenwelt geprägt ist. Geht es also um intergalaktische Kämpfe oder siehst du einen History-Anime, dann werden dir die Anime-Zitate im japanischen Alltag weniger nutzen. So wird zum Beispiel das in Samurai-Animes häufige Höflichkeits-Suffix „-dono“ heute nicht mehr verwendet. Willst du Japanisch reden wie auf Tokios Straßen? Dann such dir einen Anime, der im realen Großstadtleben spielt.
Außerdem variiert im Japanischen die erste Person je nach Geschlecht, das heißt, ein Mann oder Junge nutzt ein anderes Wort für „ich“ als eine Frau oder ein Mädchen. Dazu kommen Höflichkeitsformen in der Ansprache oder beim Sprechen über Dritte.
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Buchen Sie eine ProbestundeHäufige Ausdrücke in japanischen Anime
Aber nun zu bekannten japanischen Sätzen aus Animes. Die wichtigsten Ausdrücke, die du brauchst, wenn du nach Japan reist oder dich auf Japanisch an jemanden wenden willst, kommen auch oft in Anime-Filmen und -Serien vor. Bestimmt kannst du sie bald wiedererkennen und dann selbst verwenden.
Arigatōgozaimasu – Vielen Dank
Dōitashimashite – Bitte
Sumimasen – Entschuldigung
Gomen nasai – Es tut mir leid
Kudasai – Bitte
Hai – Ja
Īe – Nein
Daijoubu – Okay
Itadakimasu – Guten Appetit
Gochisousama – Danke für das Essen
Vielleicht scheinen dir die Ausdrücke zum Essen nicht unentbehrlich, aber in Japan sind bestimmte Verhaltensregeln beim Essen sehr wichtig. Du hörst „itadakimasu“ auch im Anime-Film, bevor gemeinsam gegessen wird. Oft werden dazu die Hände aneinandergelegt. Wortwörtlich bedeutet es „ich empfange demütig“ und drückt einfach Dankbarkeit für die Mahlzeit aus. Nach dem Essen würdigst du mit „gochisousama“ deine Gastgeber oder den Kellner, aber im weiteren Sinne auch die Arbeit der Bauern, Bäcker, Fischer oder Erntehelfer.
Grußformeln
Ohayōgozaimasu – Guten Morgen
Konnichiwa – Hallo! / Guten Tag
Ogenki desu ka – Wie geht es Ihnen?
Konbanwa – Guten Abend
Oyasuminasai – Gute Nacht
Sayonara – Auf Wiedersehen / Tschüss
Ittekimasu – Bis später
Itterasshai – Mach’s gut
Tadaima – Ich bin zuhause
Okaerinasai – Willkommen zuhause.
Achte mal darauf, was Anime-Figuren sagen, wenn sie aus dem Haus gehen oder heimkommen. Dafür gibt es nämlich spezielle Grüße: Mit „ittekimasu“ teilt man mit, dass man geht, und die Antwort darauf ist „itterasshai“ – wörtlich „bitte geh und komm wieder“. Kommt man zurück, sagt man „tadaima“ und wird mit „okaerinasai“ begrüßt.
Gefühle und Meinungen
Sugoi – Wow! / Wahnsinn!
Chigau – Falsch. / Das ist nicht so. / Das sehe ich anders.
Suki – Ich mag dich. / Ich mag es.
Urayamashii – Ich bin neidisch!
Yokatta – Gott sei Dank! / Da bin ich froh!
Chotto matte – Warte kurz. / Einen Moment, bitte.
Schaust du dir gern Anime an, die in der Schule oder an der Uni spielen und sich eher an ein weibliches Publikum richten, hast du „suki“ oder „suki desu“ garantiert schon gehört. Es ist ein häufig genutzter Ausdruck von Zuneigung und bedeutet je nach Zusammenhang „ich mag dich“ oder „ich mag es“. Die Variation „daisuki!“ ist noch stärker, sie drückt aus, dass du etwas oder jemanden wirklich sehr magst.
Der Satz „chotto matte“, der im Anime „Naruto“ recht häufig ausgerufen wird, bedeutet so viel wie „Warte kurz!“ oder „Einen Moment bitte!“ Du kannst ihn auch sagen, wenn du noch kurz überlegen willst. Das Wort chotto bedeutet „ein bisschen“ und lässt sich in vielen Zusammenhängen anwenden.
Achtung, heftige Ausdrücke!
Iranai! – Ich brauche das nicht! / Das will ich nicht!
Urusai! – Ruhe! / Sie stören!
Kuso! – Verdammt!
Shikkari shiro – Reiß dich zusammen! / Halt durch!
Ganbatte! – Gib alles! / Nicht aufgeben!
Zettai akiramenai! – Ich gebe nicht auf!
In der japanischen Kultur hat Höflichkeit einen hohen Stellenwert, es gibt verschiedene Höflichkeitsformen und heftige Gefühle äußert man in der Öffentlichkeit nicht. Falls du diese Ausdrücke benutzen willst, denk also dran: Sie wirken auf Japanisch deutlich stärker als im Deutschen.
Den Ausruf „Shikkari Shiro“ aus „Dragon Ball“ kannst du unter guten Freunden verwenden, zum Beispiel beim Sport. Er bedeutet sinngemäß „Reiß dich zusammen!“, aber auch „Halt durch!“. Ganz sicher willst du diesen Satz aber nicht zu einer Respektsperson sagen, er gehört wirklich eher in den Kampf zwischen Gut und Böse. Ein positiver Ausdruck, um jemanden anzufeuern, den du auch in Anime hören kannst, ist „Ganbatte!“
Einen Satz, der ebenfalls in vielen Anime erklingt, könntest du dir eigentlich direkt über deinen Schreibtisch hängen: „Ich gebe nicht auf!“ Beim Japanischlernen wirst du immer mal Phasen erleben, in denen du das Gefühl hast, es geht nicht voran. Dranbleiben ist das Allerwichtigste und wenn dich gerade niemand motiviert, dann stell dir vor, du bist ein Anime-Held und hast dein Ziel vor Augen! Erinnere dich, warum du diese Sprache lernen willst und dann sag den Satz: „Zettai Akiramenai!“
Am besten übst du diese neuen Anime-Sätze, die auch im Alltag funktionieren, mit deinem Japanisch-Lehrer oder deiner Lehrerin, denn richtige Aussprache und Betonung sind wichtig, um verstanden zu werden – und um Missverständnisse zu vermeiden. Die Lehrkräfte auf italki kennen die japanische Kultur und können dir helfen, alle Ausdrücke richtig einzuordnen. Ihr könnt auch Variationen und Dialoge üben. So wirst du gleich viel mehr Japanisch lernen als nur einzelne Ausdrücke.
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