Die Regeln der japanischen Höflichkeitsform sollte jeder kennen, der sich für Japan interessiert. Egal, ob du eine Reise nach Japan planst oder japanisch von zuhause aus lernen möchtest. Denn sie ist nicht nur ein wichtiger Bestandteil der japanischen Sprache, sondern auch deren Kultur. Für die japanische Höflichkeitsform als Sprache gibt es sogar einen eigenen Namen, Keigo. Ein weiterer Punkt sind die japanischen Umgangsformen, welche in das tägliche Leben eingebettet sind. Das hört sich erstmal kompliziert an, ist es anfangs auch. Sobald man den Dreh einmal raus hat, ist es allerdings gar nicht mehr so schwer.

In diesem Beitrag zeigen wir dir alles, was du über die japanische Höflichkeitsform wissen musst. Damit legst du einen wichtigen Grundstein fürs Japanisch Lernen und für persönliche Interaktionen mit Japanern auf Reisen und in Geschäftsbeziehungen.

Japan – Das Land des Lächelns

Japan wird liebevoll auch “das Land des Lächelns” genannt und das aus gutem Grund. Japaner legen sehr viel Wert auf höfliche Umgangsformen und haben immer ein Lächeln auf den Lippen. Öffentliche Gefühlsausbrüche sind verpönt und wirst du auch nie miterleben. Selbst solltest du, wenn du dich in Japan befindest, auch auf laute und auffällige Gesten verzichten.

Gerade weil Höflichkeitsformen so wichtig sind, antworten Japaner auf Fragen immer mit “Ja”. Das kann für einen Europäer verwirrend sein. Man fragt sich, meint er oder sie es wirklich oder sind sie nur höflich? Ein zweites oder drittes Mal nachfragen, kann dabei helfen, dem auf den Grund zu gehen.

Wenn du nach dem Weg fragst, kann es dir zum Beispiel passieren, dass du eine Antwort bekommst, die vielleicht gar nicht stimmt. Du solltest versuchen, das nicht als unhöflich anzusehen. Denn für Japaner ist es genau das Gegenteil. Unhöflich wäre, wenn sie dir keine Antwort geben würden oder sagen, dass sie es nicht wissen. Solange du das im Hinterkopf behältst, werden persönliche Begegnungen einfacher und du kannst Verständnis für dein Gegenüber zeigen.

Die japanische Anrede – ein Zeichen der Höflichkeit

Die persönliche Anrede ist der Grundpfeiler der japanischen Höflichkeitsform. Ähnlich wie man im Deutschen “Herr” oder “Frau” sagt, gibt es im Japanischen bestimmte Endungen für die höfliche Anrede. Allerdings gibt es weit mehr als zwei. Die wichtigsten Endungen für die japanische Anrede sind die Wörter -san, -kun und -chan. Sie drücken nicht nur Höflichkeit aus, sondern auch die Beziehung, in der man zum Gegenüber steht. Wir erklären dir, wann du welche Endung verwendest.

-San

San ist die wohl wichtigste japanische Anrede, da sie am meisten verwendet wird. Sie ist unabhängig von Alter, Geschlecht oder Status und ähnelt dem Deutschen “Herr” oder “Frau”. Diese Höflichkeitsform solltest du also als erstes lernen.

-Kun

Kun ist eine männliche Anrede und wird vorwiegend für Jungs im gleichen Alter verwendet oder, wenn ältere Personen mit einer jüngeren sprechen. Auf keinen Fall solltest du diese Höflichkeitsform bei höher gestellten Personen anwenden.

-Chan

Chan ist die niedlichste und informelle Anrede. Sie wird für Mädchen, enge Freunde, Kinder oder sogar Haustiere verwendet. Man sollte diese Höflichkeitsform nur benutzen, wenn man sein Gegenüber schon lange oder gut kennt.

-Sama

Sama ist die höflichste aller japanischen Anreden. Sie ist formeller als San und wird verwendet, wenn man jemanden nicht kennt. Außerdem benutzt man diese Höflichkeitsform für Personen mit hohem Status. Das können zum Beispiel Kunden oder Götter sein.

Warum sagt man in Japan nicht den Vornamen?

Die japanischen Endungen für die Höflichkeitsform werden an den Nachnamen angehängt. Diese Endungen wegzulassen, wäre sehr unhöflich. Den Vornamen benutzt man im Japanischen so gut wie nie, denn es gilt ebenfalls als unhöflich. Nur in wenigen Ausnahmefällen benutzt man im Japanischen einen Vornamen und zwar, unter engen Freunden.

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Japanische Höflichkeitssprache

Hierarchie, Status und Bildung sind wichtige Faktoren in der japanischen Höflichkeitssprache. Diese werden durch die richtigen Endungen und einen formellen Sprachstil ausgedrückt. Diesen Sprachstil nennt man Keigo. Er ist vergleichbar mit dem deutschen “Sie”. Keigo wird bei formellen Anlässen und im Geschäftsleben eingesetzt und drückt Demut und Ehrerbietung aus. Diese Höflichkeitssprache wird in drei Kategorien unterteilt. Je nachdem, welche Form verwendet wird, werden Verben dementsprechend konjugiert und andere Wörter verwendet.

Teineigo

Teineigo ist die allgemeine Höflichkeitsform und sollte der Ausgangspunkt beim Japanisch Lernen sein. Sie wird im Alltagsleben unter Erwachsenen verwendet. Damit liegst du also meistens richtig.

Sonkeigo

Sonkeigo ist die respektvolle Höflichkeitsform und wird im Gespräch mit oder über Personen mit höherem Rang angewendet. Auch Respektspersonen im engeren Umfeld werden mit diesem Sprachstil angesprochen. Das können zum Beispiel Lehrer, Vorgesetzte oder Kunden sein.

Kenjōgo

Kenjōgo ist die japanische Höflichkeitsform im Bezug auf sich selbst. Du verwendest sie, wenn du etwas über dich oder Sachverhalte, die sich auf dich beziehen erzählst. Mit Kenjōgo drückt man Bescheidenheit und Respekt seinem Gegenüber aus.

Japanische Höflichkeitsformen für Geschäftsbeziehungen

Vor allem bei geschäftlichen Beziehungen sind Umgangsformen und Etikette wichtig. Auch, wenn du kein Japanisch gelernt hast, solltest du ein paar japanische Höflichkeitsformen im Umgang mit japanischen Geschäftspartnern beherzigen.

Begrüßung

Bei der Begrüßung werden in Japan keine Hände geschüttelt. Händeschütteln ist sehr unüblich. Dafür begrüßt man sich mit einer leichten Verbeugung.

Nase putzen

Sich in der Öffentlichkeit die Nase zu putzen, gilt als sehr unfein. Daher wirst du auch nie einen Japaner sehen, der sich die Nase mit einem Taschentuch putzt. Dafür lieber hochziehen. Das mag für deutsche Etikette ungewöhnlich sein, kann aber auch durch einen kurzen Gang zur Toilette gelöst werden.

Gefühlsausbrüche

Ganz wichtig ist es außerdem, sein Gesicht zu wahren. Öffentliche Gefühlsausbrüche oder laute Gesten erregen Aufmerksamkeit und werden nicht offenbart. Sie sind für Familie oder enge Freude vorbehalten. Vermeide im Umgang mit Japanern also negative Gefühle.

Wie du siehst, ist die japanische Höflichkeitsform nicht ganz einfach. Sie besteht aus unterschiedlichen Ebenen und bezieht sich immer auf das jeweilige Umfeld. Im Selbststudium kannst du dir die Grundlagen beibringen. Allerdings kann ein Privatlehrer dir dabei helfen, die japanische Höflichkeitssprache richtig zu verstehen und auf Fehler hinweisen. italki kann dir dabei helfen. Wir bieten eine Lernplattform, auf der du Japanischlehrer und Privatlehrer finden kannst. Sie helfen dir dabei, deine Sprachkenntnisse zu verbessern und erstellen einen Lernplan, der auf deine Bedürfnisse zugeschnitten ist.

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