Bei einer neuen Sprache hältst du dich erst einmal an die gewohnten Regeln. Grammatik, Vokabeln, die richtige Aussprache: alles am Anfang gar nicht so leicht. Doch sobald du einmal die Basics überschritten hast, geht es erst richtig los. Gerade Redewendungen können da ziemlich verwirrend sein. Denn die brechen die Regeln, die du dir mühsam eingeprägt hast. Plötzlich bedeuten manche Dinge doch etwas ganz anderes als im Buch steht. Und jetzt?

Keine Panik! Auch im Deutschen gibt es natürlich sehr viele Redewendungen. Aber wir helfen dir. Wir haben die wichtigsten deutschen Redewendungen für dich herausgesucht und erklären dir, was sie bedeuten. 

Deutsche Redewendungen verstehen

Knapp 100 Millionen Muttersprachler zählt die deutsche Sprache. Alle von ihnen benutzen wohl täglich Redewendungen. Aber was ist überhaupt eine Redewendung? Und gibt es viele deutsche Redewendungen oder deutsche Idiome, wie man sie auch nennen kann?

Im Deutschen gibt es beinahe unendlich viele Redewendungen. Würde man alle auf eine Liste packen, würden sie zahlreiche Seiten füllen. Aber dazu später mehr. Zunächst wollen wir verstehen, was eine Redewendung überhaupt ist. Danach widmen wir uns den wichtigsten Beispielen für Redewendungen der deutschen Sprache.

Eine Redewendung ist die Verbindung von mindestens zwei Wörtern. Gemeinsam bedeuten diese Wörter etwas anderes als sie es einzeln eigentlich tun. So kommt es vor, dass Phrasen entstehen, die für Fremdsprachler zunächst keinerlei Sinn ergeben. Um diese Phrasen also zu verstehen, muss man die entsprechende Redewendung kennen. Deutsche Redewendungen musst du also einfach lernen – genau wie Vokabeln und Grammatik. 

Neben Redewendungen gibt es im Deutschen auch viele Sprichwörter. Das sind meistens ganze Sätze, die es nur in dieser festen Form gibt. Bei Redewendungen können Subjekt, Objekt und Prädikat dagegen meistens angepasst werden. Außerdem haben Sprichwörter einen lehrhaften Charakter oder vermitteln Weisheiten. Das tun Redewendungen in der Regel nicht.

Fassen wir kurz zusammen: Es gibt hunderte deutsche Redewendungen. Sie sind im Unterschied zu Sprichwörtern grammatikalisch anpassbar und vermitteln keine Weisheiten. Um sie zu verstehen, musst du sie einfach lernen. Na dann – worauf wartest du noch? Schauen wir uns nun die wichtigsten deutschen Idiome an!

Deutsche Redewendungen mit Nahrungsmitteln

Deutsche Redewendungen mit Nahrungsmitteln

Viele deutsche Idiome benutzen Nahrungsmittel, um etwas zu vermitteln. Schau dir diese fünf Beispiele an:

1. Um den heißen Brei herumreden

Bedeutung: Wer um den heißen Brei herumredet kommt nicht zum eigentlichen Thema. Somit redet er oder sie nur „um dieses Thema herum“ und trifft keine klaren Aussagen.

Beispiel: Der Bundeskanzler hat beim Interview nur um den heißen Brei herumgeredet. 

2. Honig ums Maul schmieren

Bedeutung: Wer jemandem Honig ums Maul schmiert, schmeichelt sich bei diesem ein. Oft machen Leute, die anderen Honig ums Maul schmieren, lieber Komplimente als offen mit ihrem Gegenüber zu sprechen.


Beispiel: Sandra hat dem Chef gestern nur Honig ums Maul geschmiert! Meinst du, sie wurde deshalb befördert?

3. Wurst sein


Bedeutung: Wem etwas „Wurst“ ist, dem ist dieses Thema/diese Sache schlicht egal. Was das mit der eigentlichen Wurst als Lebensmittel zu tun hat? Gar nichts. Klingt aber lustig, oder?

Beispiel: Er sah sich das Fußballspiel im Fernsehen an. Doch wie es ausging, war ihm völlig Wurst. 

4. Seinen Senf dazugeben


Bedeutung: Wer zu einem Thema seinen Senf dazugibt, mischt sich in ein Gespräch ein. Dabei teilt er oder sie eher unerwünscht seinen Rat oder seine Meinung.

Beispiel: Es machte sie wütend, dass nun auch noch Armin seinen Senf dazugeben musste.

5. Jemandem nicht das Wasser reichen können


Bedeutung: Wer einer anderen Person nicht das Wasser reichen kann, ist dieser nicht gewachsen. Somit ist man nicht mit jemandem auf einer Ebene, dem man nicht das Wasser reichen kann. Der oder die andere wird in diesem Kontext als „besser“ eingestuft.

Beispiel: Was das Golfspielen angeht, kann Tina ihrem Bruder einfach nicht das Wasser reichen.

Deutsche Redewendungen über den Körper

Auch der Körper wird oft eingesetzt, um in deutschen Idiomen Botschaften zu übermitteln. Wir haben fünf Beispiele gesammelt:

1. Das passt wie die Faust aufs Auge

Bedeutung: Wenn etwas passt wie die Faust auf das Auge, dann passt es perfekt zusammen. Auch, wenn man das wohl gar nicht vermuten würde. Denn niemand hat schließlich gerne eine Faust im Auge.

Beispiel: Die Bluse und der Rock passen zusammen wie die Faust aufs Auge. Die Kombination solltest du öfter tragen!

2. Den Nagel auf den Kopf treffen

Bedeutung: Wer den Nagel auf den Kopf trifft, tut genau das Richtige. Außerdem kann es auch bedeuten, dass jemand etwas genau treffend ausdrückt oder den Kern einer Sache erfasst.

Beispiel: Da hast du recht! Das trifft den Nagel auf den Kopf!

3. Jemandem die Daumen drücken

Bedeutung: Wer einer anderen Person die Daumen drückt, wünscht ihr Glück bei einer Sache. So kann man ausdrücken, dass man an jemanden denkt und mit ihm mitfiebert. 

Beispiel: Ich drücke dir für den Test am Freitag die Daumen!

4. Sich etwas aus der Nase ziehen

Bedeutung: Manchen Leuten muss man alles „aus der Nase ziehen“. Dabei meint man, dass diese Leute nur selten von sich aus Dinge erzählen. Man muss sie eher dazu drängen und selbst dann zögern sie noch.

Beispiel: Ich habe meine Schwester nach ihrem Date gefragt. Da musste ich ihr mal wieder alles aus der Nase ziehen! 

5. Kalte Füße bekommen

Bedeutung: Wer kalte Füße bekommt, verliert den Mut vor einer Aufgabe oder einer Angelegenheit. Plötzlich traut sich der- oder diejenige nicht mehr und macht möglicherweise einen Rückzieher.

Beispiel: Marius hat kalte Füße bekommen. Ich glaube nicht, dass er noch zu seiner Hochzeit auftauchen wird.

Tiere in deutschen Redewendungen

Der menschliche Körper und Nahrungsmittel tauchen wirklich häufig in deutschen Idiomen auf. Doch es gibt natürlich noch viele weitere Arten, auf die Redewendungen ausgedrückt werden. Zum Beispiel findet man oft Tiere in Redewendungen.

Wer „Schwein hat“, hat im Deutschen Glück. Wer „einen Vogel hat“, der ist verrückt. Und hat jemand „Bock“, dann hat er oder sie große Lust auf etwas. 

Reagiert jemand besonders heftig auf etwas, dann ist er im Deutschen „wie von der Tarantel gestochen“. Auch gut: Wer sich zu etwas motiviert, auf das er eigentlich keine Lust hatte, „überwindet den inneren Schweinehund“. Dann gibt es da auch noch den guten alten Bären, der einem aufgebunden werden kann. In dem Fall wird der Person, der man den Bären aufbindet, eine Lüge erzählt. Das ist häufig neckisch gemeint.

Wie man deutsche Redewendungen am besten lernt

Wie man deutsche Redewendungen am besten lernt

Wir haben ja bereits festgestellt, dass man die deutschen Idiome einfach lernen muss, um ihre Bedeutung zu kennen. Doch das heißt nicht unbedingt, dass du Redewendungen stur büffeln musst wie Vokabeln. Im Gegenteil! Es gibt so viele Wege, eine Sprache ganz spielerisch zu lernen. Wir stellen dir zum Abschluss ein paar davon vor.

Am besten ist es immer, wenn du dich viel mit Muttersprachlern austauschst. Wenn du niemanden kennst, der Deutsch als Muttersprache spricht, gibt es auch einige andere Wege. So gibt es zum Beispiel tolle Online-Plattformen, auf denen du Muttersprachler findest, die dir helfen. Auf italki kannst du gezielt Partnerinnen und Partner suchen, die mit dir Deutsch lernen. Bestimmt können diese dir auch sämtliche deutschen Redewendungen beibringen. Im direkten Kontakt macht es sowieso viel mehr Spaß, eine Sprache zu erlenen. Und es geht oft viel schneller. Vor allem Redewendungen machen mehr Freude, wenn man sie direkt anwenden kann.

Natürlich findest du bei italki auch professionelle Unterstützung. Du kannst auf der Plattform aus einer Vielzahl an Deutsch Lehrern wählen. Sie sind alle Muttersprachler und bringen viel Erfahrung im Unterrichten mit. Im Privatunterricht kannst du mit ihnen in deinem Tempo lernen, schwierige Themen jederzeit wiederholen und all deine Fragen stellen. Ganz bestimmt wirst du im professionellen Training jede Menge deutsche Redewendungen entdecken!

Außerdem gibt es eine weitere wunderschöne Art, eine Sprache zu üben: das Reisen! Eine Reise nach Deutschland wird dich nicht nur sprachlich bereichern. Du wirst darüber hinaus auch die deutsche Kultur besser kennenlernen. Letztendlich liegt der Ursprung der meisten Redewendungen in der Geschichte und Kultur eines Landes. Somit passt das wunderbar und du kannst auch gleich eine weitere Frage klären: Was macht die deutsche Kultur so besonders?

Abschließende Tipps 

Deutsch ist nicht unbedingt die leichteste Sprache, die du lernen kannst. Und deutsche Redewendungen sind oft gewöhnungsbedürftig. Wenn du die Bedeutung der deutschen Idiome aber begriffen hast, machen sie viel Spaß!

Am besten du übst die deutsche Sprache viel mit Muttersprachlern oder nimmst Privatunterricht. So kommst du auch den deutschen Redewendungen schnell näher und kriegst ein Gefühl dafür. italki bietet dir dafür die perfekte Plattform.

Du willst schneller vorankommen und noch mehr machen? Dann schau dir doch einen deutschen Film an. Zum Beispiel in der ARD Mediathek findest du zahlreiche deutsche Filme und Serien. Bestimmt ist auch für deinen Geschmack etwas dabei.Und Redewendungen kommen in jedem Film und in jeder Serie vor. 

Alles in allem hilft am Ende nur dranbleiben. Dann wirst du bald schon Profi sein, wenn es um deutsche Redewendungen geht.

 

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