Portugal und Brasilien, zwei Länder, die du wahrscheinlich mit Strandfeeling, feuriger Kultur und fußballerischen Höchstleistungen verbindest. Zwar könnten die beiden Länder geografisch kaum weiter voneinander entfernt sein, doch haben sie neben Fußball und Meer einiges gemeinsam. Brasilianer und Portugiesen sprechen nämlich dieselbe Sprache: Portugiesisch. Diese klangvolle Sprache greift das Lebensgefühl der Menschen auf, und das spiegelt sich in den portugiesischen Namen wider.

In diesem Artikel lernst du die beliebtesten Männernamen sowie schöne portugiesische Frauennamen kennen. Darüber hinaus erfährst du, wie Familiennamen in Portugal funktionieren und warum es sich lohnt, Portugiesisch zu lernen. Kennst du außerdem den portugiesischen Name von Lissabon? Wenn nicht, lies weiter.

Woher kommen portugiesische Namen?

Die portugiesische Sprache ist und war seit langem vielen internationalen Einflüssen ausgesetzt. Das ist vor allem auf die geografische Lage Portugals auf der Iberischen Halbinsel mit der Atlantikküste zurückzuführen. Als zentraler Handelsplatz war Portugal schon früh Anlaufstelle für Einwanderer oder Händler verschiedenster Kulturen. Während der Kolonialzeit hat sich die ursprünglich europäische Sprache unter anderem bis nach Südamerika und das heutige Brasilien ausgebreitet. Wusstest du zum Beispiel, dass Portugiesisch auch heute noch offizielle Amtssprache Brasiliens ist?

Portugiesisch zählt dabei zu den indogermanischen Sprachen wie beispielsweise Spanisch, mit dem es auch durchaus einige Ähnlichkeiten hat. Dieser Einfluss macht sich auch in den portugiesischen Namen bemerkbar. Neben diesen sprachlichen und kulturellen Faktoren spielt aber auch die Religion eine wichtige Rolle bei der Verbreitung von bestimmten Namen. Sowohl in Portugal als auch in Brasilien ist der Katholizismus die vorherrschende Glaubensrichtung. Deshalb überrascht es nicht, dass viele traditionelle Namen ihren Ursprung beispielsweise in der Bibel haben.

Die beliebtesten Namen auf Portugiesisch

Dank unserer zentralen Lage gibt es in Deutschland eine Vielzahl an Kulturen, die ihre Namen mit zu uns gebracht haben. Deshalb kennst du aus deinem Freundeskreis bestimmt einige italienische, amerikanische, französische oder russische Namen. Dabei ist es inzwischen immer häufiger so, dass Eltern gerne einen ursprünglich ausländischen Namen für ihr Kind wählen. Während z.B. englische Namen auch bei uns verbreitet sind, sieht es bei Namen auf Portugiesisch noch anders aus. Diese sind immer noch deutlich seltener anzutreffen. Wenn du also auf der Suche nach Inspiration bist, lies unbedingt weiter!

Portugiesische Frauennamen

Die Frauennamen aus Portugal und Brasilien gehören wohl zu den melodischsten und schönsten Namen überhaupt. Viele dieser Namen gehen auf einen biblischen Kontext zurück. Häufig beschreiben sie aber auch Charaktereigenschaften oder Tugenden.

Vorname Bedeutung
Almeira Die Tüchtige, Fruchtbare oder Berühmte
Adelia Die Adelige oder Vornehme
Alisar Die Fröhliche
Benedita Die Gesegnete
Belmira Schöner Stern
Camila Die Ehrbare
Calista Die Schöne
Elaila Unbekannte Bedetung
Filomena Die Geliebte
Luiza Die berühmte Kämpferin
Margarida Die Perle
Bia Die Reisende
Doroteia Geschenk Gottes
Renata Wiedergeboren
Iria Frau des Friedens
Marissa Frau des Sieges

 

Einige dieser Namen kennst du vielleicht in ihrer spanischen Abwandlung bereits. Häufig klingen sie ähnlich, unterscheiden sich jedoch in ihrer Schreibweise. Gerade die Endung „eia“ oder „eira“ weist auf einen portugiesischen Ursprung hin.

Portugiesische Namen für Männer

Ähnlich wie die portugiesischen Frauennamen gibt es auch zahlreiche exotische Männernamen. Während die Frauennamen häufig auf friedvolle Tugenden anspielen, sind bei den Männern kriegerische oder kämpferische Bedeutungen der Namen traditionell weiter verbreitet. Das hat gemeinhin nichts mit der heutigen Mentalität zu tun, sondern geht vielmehr auf den historischen Ursprung der Namen zurück.

Vorname Bedeutung
Adriano Mann aus Adria (von Hadrian)
Abel Vergänglichkeit
Belmiro Der Schöne
Bento der Gesegnete
Camilo Präsent in Gott
Carlos Der (Ehe)Mann
Davi Der Liebling
Eliano Namensvariante von Elias
Floro Die Blume
Gil Der Schildhalter
Gabriel Mann/Kämpfer Gottes
Henrique Herrscher des Heims
Joao Gott ist Gnädig
Jaco Gott möge schützen
Lino der Klagende/Trauernde
Leandro Der Mann des Volkes
Ernesto Der Ernste
Duarte Der Hüter
Arnaldo Der herrschende Adler
Hélder Der Reine
Otávio Der Achte

Hast du schon ein paar Namen gefunden, die dir besonders gut gefallen? Dann solltest du sie dir auf jeden Fall merken, man weiß schließlich nie, wann man sie mal wieder braucht. Praktischerweise ist es dir in Deutschland prinzipiell frei überlassen, wie du zum Beispiel deine Kinder einmal nennen möchtest. Aber wusstest du, dass es eine Liste mit verbotenen Namen gibt? Auf dieser Liste stehen Namen, die in der Vergangenheit von Standesbeamten abgelehnt wurden. Ein Name kann beispielsweise abgelehnt werden, weil er anstößig oder lächerlich ist und das Kind dadurch belasten würde. Glücklicherweise trifft das bei keinem der hier vorgestellten Namen zu, du kannst dir also ganz unbeschwert deine Lieblinge aussuchen.

Die Top 5 der beliebtesten Männer- und Frauennamen in Brasilien und Portugal

Top 5 der beliebtesten Männer- und Frauennamen

In Deutschland führen zur Zeit Namen wie Mia, Emma, Paul und Liam die Hitliste der Namen für Neugeborene an. Solche Favoriten gibt es natürlich auch in den portugiesischen Gemeinschaften. Zwar ändern sich die beliebtesten und häufigsten Namen von Jahr zu Jahr immer ein wenig. Die folgenden Top 5 für Männer und die fünf beliebtesten portugiesischen Frauennamen zählen jedoch zu den andauernden Lieblingsnamen.

Platz Männer Frauen
1. João Maria
2. Rodrigo Beatriz
3. Martim Ana
4. Diogo Leonor
5. Tiago Matilde

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Wie funktionieren portugiesische Familiennamen?

In Portugal ist es üblich, dass jemand einen oder zwei Vornamen sowie mehrere Familiennamen hat. Ein einzelner Familienname ist dabei eher selten, typischer sind zwei, manchmal kann es auch drei oder mehr Familiennamen geben. Gesetzlich erlaubt sind bis zu vier Nachnamen. Allerdings gibt es davon durchaus Abweichungen, da das Gesetz nicht besonders streng ausgelegt wird. Die ersten beiden Familiennamen sind dabei traditionell einmal der Familienname der Mutter sowie der des Vaters. Das heißt, Kinder tragen nicht eins zu eins denselben Namen ihrer Eltern, sondern eine Kombination aus deren jeweiligen Familiennamen. Fehlt ein Elternteil, kann auch auf den jeweiligen Familiennamen verzichtet werden. Gerne geben Eltern ihren Kindern außerdem noch Nachnamen mit, die einer ihrer Vorfahren getragen hat.

Während diese Tradition in Portugal gerne gepflegt wird, gibt es sowohl dort als auch in Brasilien Kritiker dieses Brauches. Diese Kritik geht auf die Zeit der Adelsfamilien zurück. Die Adeligen wollten sich dabei unter anderem durch ihre vielen Namen von der nicht-adeligen Bevölkerung abgrenzen.

Etwas Vorsicht bei der Interpretation der Namen ist dennoch geboten. Denn, nicht immer bedeuten zwei Wörter im Nachnamen, dass es sich dabei um die zwei entsprechenden Familiennamen der Eltern handelt. Vielmehr gibt es in der portugiesischen Sprache auch Nachnamen, die sich aus zwei Wörtern zusammensetzen können. Das ist besonders für die Anrede wichtig, da diese Nachnamen unbedingt zusammen verwendet werden sollten.

Die bekanntesten portugiesischen Familiennamen

portugiesischen Sprache

Wie in Deutschland gibt es in Portugal und Brasilien Namen, die so weit verbreitet sind wie unsere Müllers und Schmidts. Diese Namen führen die Liste mit Abstand an:

  1. Silva
  2. Santos
  3. Ferreira
  4. Pereira
  5. Oliveira
  6. Costa
  7. Rodrigues
  8. Martins
  9. Jesus
  10. Sousa

Wie schreibt man Namen richtig auf Portugiesisch?

Die Schreibweise portugiesischer Namen unterliegt in Portugal den gängigen Rechtschreibregeln. Diese Rechtschreibnorm wird dabei gesetzlich durchgesetzt. Wie auch in Deutschland gibt es in Portugal eine Liste mit verbotenen Namen. Insbesondere falsche und veraltete Schreibweisen sowie Namen mit fremden Buchstaben sind nicht gestattet. Interessanterweise gehören zu diesen „fremden Buchstaben“ unsere Buchstaben k, w und y. Diese gibt es nämlich auf Portugiesisch so eigentlich nicht. Für Familiennamen gelten diese gesetzlichen Einschränkungen jedoch nicht.

In Brasilien sind die Regelungen zur Schreibung von Namen nicht so streng. Lediglich lächerliche Namen sind nicht gestattet, von der Norm abweichende Schreibweisen jedoch schon. Auch die Buchstaben k, w und y finden sich in Brasilien deutlich häufiger als in Portugal. Eine besondere Vorliebe haben brasilianische Familien auch für die international inspirierten Namensendungen „-elly“ für Mädchen und „-son“ für Jungen. Namen wie Nadrielly oder Deividson sind in Brasilien deshalb keine Seltenheit.

Eine weitere Besonderheit portugiesischer Namen ist die Verwendung von den Präpositionen da, das, do, dos und de. Aus dem Deutschen kennst du das vor allem aus ehemaligen Adelsfamilien, die den Namenszusatz „von“ tragen. Triffst du jemanden mit einer solchen Präposition im Namen, wird der Namenszusatz gemeinhin klein geschrieben. Den Rest des Namens schreibt man dagegen, wie bei uns, weiterhin groß. Wenn du jemanden mit seinem oder ihrem Nachnamen ansprechen möchtest, wird die Präposition jedoch weggelassen. So heißt es beispielsweise nicht Frau dos Santos, sondern lediglich Frau Santos.

Darüber hinaus werden Personennamen normalerweise nicht übersetzt. Ein Mann mit dem Namen João de Jesus trägt diesen auch im Deutschen. Zwar könnte man den Namen prinzipiell mit Johannes „eindeutschen“, glücklicherweise tut man das aber nicht. Anders ist es, wie dir vielleicht schon manchmal aufgefallen ist, mit Städtenamen. Zwar handelt es sich bei diesen auch um Eigennamen, sie werden jedoch tatsächlich übersetzt. So ist zum Beispiel der portugiesische Name von Lissabon.

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