Überlegst du, Russisch zu lernen und fragst dich, ob das Deklinieren sehr kompliziert ist? Dann sei beruhigt, die Grammatik im Russischen funktioniert ganz ähnlich wie im Deutschen. Richtig, es gibt mehr Fälle als auf Deutsch, aber auch das lässt sich lernen – entscheidend ist, dass du Spaß an der Sprache hast. Deshalb findest du in diesem Beitrag neben den Grundregeln für das Deklinieren auch Tipps, wie du die Freude am Russisch lernen behältst.
Deklinieren – was bedeutet das genau?
Was war noch mal deklinieren? Auf Deutsch nennt man es auch flektieren oder beugen. Substantive (Hauptwörtern), Adjektive (Eigenschaftswörtern), Pronomen (Fürwörter) und Zahlwörter werden in jedem Satz so angepasst, dass verständlich wird, wer wann was mit wem macht. Klingt anstrengend? Ist es gar nicht, im Deutschen machst du es die ganze Zeit, Beispiel: “Wir sprechen mit dem zweiten Nachbarn deiner Mutter”. Du erinnerst dich sicher – hier wird die “wem?”- und die “wessen?”-Frage beantwortet, du hast also gerade den Dativ und den Genitiv benutzt und die jeweiligen Wörter dekliniert.
Sechs Fälle zum Deklinieren auf Russisch
Auf Russisch gibt es sechs grammatikalische Fälle, das sind auch nur zwei mehr als im Deutschen. Und noch eine gute Nachricht, die du vielleicht sogar schon weißt: Es gibt im Russischen nur drei Zeiten, nicht sechs, wie im Deutschen. Aber zurück zu den Fällen, die ersten vier kennst du ohnehin: Nominativ – Genitiv – Dativ – Akkusativ. Die dazugehörigen Fragen, falls du mal nicht sicher bist, sind immer: Wer? – Wessen? – Wem? – Wen? Genau so ist es auch im Russischen, dazu kommen aber dann noch:
Instrumental – mit wem?
Und Präpositiv – über wen, von wem?
Eine Besonderheit im Russischen ist die Unterscheidung zwischen belebten und unbelebten Hauptworten. Menschen und Tiere zählen zu den Belebten, alles andere zu den unbelebten Dingen. Beim Deklinieren macht sich dieser Unterschied hauptsächlich beim Akkusativ bemerkbar.
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Buchen Sie eine ProbestundeRussisch braucht keine Artikel
Noch eine Parallele zum Deutschen: Auch auf Russisch gibt es drei grammatische Geschlechter: weiblich, männlich und sächlich oder neutral. Allerdings gibt es keine Artikel, die Bestimmtheit ergibt sich immer aus dem Zusammenhang. Das macht beim Lernen schon einen ganz schönen Unterschied. Vielleicht kennst du jemanden der Deutsch lernt und weiß, wie sehr er oder sie mit den passenden Artikeln kämpft …der oder die, des oder der, einem oder einer, und so weiter. Das kannst du dir also beim Russisch lernen sparen. Wenn du schon ein paar Vokabeln gelernt hast, ist dir auch aufgefallen, dass man das Geschlecht der Substantive meist an der Endung erkennen kann. Viele weibliche Hauptworte enden auf -a. Substantive die mit einem Konsonanten enden, sind männlich und enden sie auf -e oder -o, handelt es sich in der Regel um ein Neutrum. Achte beim Lerne bewusst auf den Genus, also das Geschlecht der Worte, denn davon hängt die Art der Deklination ab.
Russische Sätze bilden
Du siehst also, manches ist im Russischen komplexer als im Deutschen, aber gleichzeitig ist auch einiges einfacher. Zum Beispiel unterliegen russische Sätze nicht ganz so strengen Regeln wie die deutschen. “Subjekt-Prädikat-Objekt” klingt es dir sicher noch in den Ohren aus dem Deutschunterricht – das sehen die Russen lockerer. Ein Satz kann mit einem Prädikat beginnen oder enden, oder es kann mal das Prädikat oder das Subjekt fehlen – allerdings nicht beides. Da die Deklination für jedes Wort sehr spezifisch ist, kommt es trotzdem nicht zu Missverständnissen.
Russische Deklinationen lernen
Da es für Deklinationen keine einheitlichen Regeln gibt, die sich auf jede Wortgruppe einfach anwenden lassen, kommst du natürlich am Beginn deiner Lernkurve nicht ganz ums Auswendiglernen herum. Bei manchen Worten ändert sich der Wortstamm, bei anderen ist es nur die Endung. Hast du es einmal abgespeichert, klappt es ganz von selbst, also mache es dir bis dahin so leicht wie möglich. Achte zum Beispiel darauf, dass du von Anfang an auch ganze Sätze lernst, in denen du deine neue Vokabel gleich anwendest. Beginne mit den Dingen in deinem Alltag, in deiner Wohnung. Beschrifte deine Möbel und Gegenstände mit Lernkarten und übe dabei gleich das kyrillische Alphabet und die Aussprache. Wenn du meinst, dass du sicher weißt, wie Kühlschrank, Herd und Toaster heißen, dreh die Karten wieder um. Weißt du es am nächsten Morgen immer noch? Dann starte im Bad und benenne die Gegenstände dort, denk dir kleine Dialoge aus und spiele mit der Sprache.
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Buchen Sie eine ProbestundeHören kommt vor dem Sprechen
Trainiere dein Sprachgefühl, in dem du viel Russisch hörst. Dein Ohr will sich an die ungewohnten Klänge gewöhnen. Finde russische Musik nach deinem Geschmack, lausche den Nachrichten oder höre Hörbücher. Am Anfang kannst du nach Kindergeschichten suchen, sie sind einfacher und du wirst schneller Worte oder schon ganze Sätze erkennen. Sieh dir auch Videos im Internet an, zu einem Thema, dass dich wirklich interessiert. Verbinde die neue Sprache von Anfang an mit schönen, lustigen oder spannenden Themen, so wird dir das
Russisch lernen viel leichter fallen, versprochen. Integriere Russisch in deinen Alltag, begrenze es nicht nur auf ein paar Unterrichtsstunden. Mach dir die Sprache zu eigen ohne dich damit zu quälen. Wie oben schon erwähnt, ist der Spaß entscheidend für deinen Lernerfolg.
Was ist dein erstes Ziel?
Apropos Erfolg: Setze dir viele kleine Lernziele, die du realistisch erreichen kannst. Sie können ganz persönlich sein und müssen nicht mit den Lektionen im Lehrbuch verbunden sein. Zum Beispiel nimmst du dir vor, jede Woche eine feste Anzahl an Vokabeln zu lernen – besser noch jeden Tag! Es können zwei oder drei sein, Hauptsache, du übst regelmäßig und schiebst es nicht vor dir her. Denn dann sitzt du am Sonntag von einer langen Liste und die Motivation ist ganz schnell im Keller! Oder aber du willst es schaffen, den Songtext von deinem russischen Lieblings-Hit mitzusingen oder zu übersetzen. Oder einen kurzen Filmausschnitt mitzusprechen. Vielleicht willst du auch ein Comic lesen oder einen Brief schreiben, was auch immer dich motiviert – nimm es dir vor!
Russisch sprechen mit echten Russen
Du hast dich eingehört, du hast die kyrillische Schrift gelernt und du kannst erste Vokabeln – spätestens jetzt solltest du mit Russen auch sprechen! Denn erst durch das Sprechen gehört dir die Sprache wirklich und du lernst damit noch viel besser. Probiere doch einen persönlichen Russisch-Lehrer oder eine -Lehrerin aus, der oder die sich ganz auf dich einstellt. Bei italki findest du russische Muttersprachler aus aller Welt, die du in einer vergünstigten Probestunde kennenlernen kannst. Seid ihr euch sympathisch, könnt ihr euch die Stunden so legen, wie es euch passt. Das alles geht online ganz unkompliziert. Du wirst überrascht sein, wie dich so ein persönlicher Coach voranbringt und wie einfach du Deklinationen durch die echte Anwendung lernst.
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