Die französische Nationalhymne ist eine der bekanntesten Staatshymnen der Welt. Neben der amerikanischen und britischen Bundeshymne ist sie in den top drei der bekanntesten Nationalhymnen. Denn auch nicht-Franzosen erkennen sie schnell. Möglicherweise liegt das daran, dass Bundeshymnen bei vielen Sportveranstaltungen gesungen werden. Zum Beispiel am Anfang von Fußballspielen oder bei der Olympiade während der Medaillenverleihung. Dadurch werden die verschiedenen Staatshymnen einem breiten Publikum zugängig. Und die drei Landeshymnen hört man halt oft.
In diesem Artikel erfährst du mehr über die Nationalhymne der Franzosen, einschließlich wie die französische Nationalhymne heißt. Außerdem ein wenig zur Übersetzung der französischen Nationalhymne.
Geschichte der französischen Nationalhymne
Zunächst solltest du wissen, dass das Lied, das wir heute als französische Landeshymne kennen, zu einem anderen Zweck geschrieben wurde. Erst später wurde das Lied zur Staatshymne benannt. Denn als der französische Dichter und Komponist Claude Joseph Rouget de Lisle die Hymne erschuf, schrieb er sie als Kriegslied. Er verfasste das Lied in der Nacht zum 26. April 1792. Zur gleichen Zeit hatte der französische König, Ludwig XVI, gerade Österreich den Krieg erklärt. Dementsprechend nannte er diese motivierende Kriegshymne “Chant de guerre pour l’armée du Rhin” (zu Deutsch Kriegslied für die Rheinarmee). Zudem hat er das Lied dem Bürgermeister und Oberbefehlshaber von Straßburg, Johann Nikolaus Graf Luckner, gewidmet.
Überdies entstand das Lied während der Französischen Revolution. Nachdem am 14. Juli 1789 der Sturm auf die Bastille stattgefunden hatte, musste der französische König auf die neue Verfassung schwören. Demnach befand sich Frankreich in einer sehr turbulenten Zeit, in der Revolution und das Aufbegehren des Volkes im Mittelpunkt stand.
Dass es sich bei der Nationalhymne der Franzosen um ein Kriegslied handelt, lässt sich einfach aus dem Liedtext erkennen. Denn da heißt es im Refrain “Aux armes, citoyens, Formez vos bataillons, Marchons, marchons! Qu’un sang impur Abreuve nos sillons!” (Deutsch: “Zu den Waffen, Bürger! Formt Eure Schlachtreihen, Marschieren wir, marschieren wir! Bis unreines Blut unserer Äcker Furchen tränkt!”).
Namensänderung und Nationalhymne
Mitunter hast du dich schon mal gefragt, wie die französische Nationalhymne heißt. Also ursprünglich hieß sie, wie wir schon erfahren haben, “Kriegslied für die Rheinarmee”. Aber der Name wurde dann zu Marseillaise geändert. Denn nach der Kriegserklärung an Österreich meldeten sich viele Freiwillige, um für Frankreich zu kämpfen. Eine Gruppe von Freiwilligen aus Marseille sang das Lied als sie nach Paris einmarschierten. Demzufolge wurde das Lied dann nach ihnen als “Marseillaise” bekannt.
Damit verbreitete sich die Kriegshymne schnell in ganz Paris. Trotz dieses motivierenden Kriegsliedes, erlitt Frankreich eine Niederlage. Daraufhin wurde das Volk noch wütender und es kam zur Erklärung der Französischen Republik am 21. Januar 1973. Danach wurde der König und die Königin mit der Guillotine geköpft. Dann, am 14. Juli 1795, wurde die Marseillaise zur Nationalhymne der Französischen Republik ernannt.
Verbot der Marseillaise
Nachdem Napoleon 1804 zum französischen Kaiser gekrönt wurde, wurde die Marseillaise als Nationalhymne ersetzt. Es wurde “Le Chant du Départ” (zu Deutsch: Das Lied des Aufbruchs) zur Staatshymne. Zwar war die Marseillaise zunächst nicht verboten, denn Napoleon war selbst ein Anhänger der Französischen Revolution. Allerdings hat sie ihren Status verloren. Erst während der zweiten Restauration wurde sie verboten.
Rückkehr
Nach der Julirevolution von 1830, die den endgültigen Sturz Napoleon’s Bourbonen in Frankreich darstellte, wurde die Marseillaise wieder beliebt. Allerdings wurde sie dann noch nicht wieder zur Nationalhymne gemacht. Denn zu dieser Zeit war “La Parisienne” (zu Deutsch: Pariser Lied) die französische Bundeshymne. Dennoch gewann die Marseillaise wieder an Status.
Erst nachdem die Dritte Republik (1971-1940) in Frankreich ausgerufen wurde, wurde die Marseillaise wieder zur Nationalhymne benannt. Das Kriegsministerium verabschiedet sogar eine offizielle Fassung der Hymne. Doch während dem Vichy-Regime (1940-1945) wurde “Maréchal, nous voilà” auf denselben Rang wie die Marseillaise gesetzt. Manchmal hat sie diese sogar ersetzt.
Schließlich, in der Vierten Republik (1946) und Fünften Republik (1958), wurde die Marseillaise als Nationalhymne der französischen Republik in der Verfassung festgelegt. Seitdem, ist sie die Staatshymne von Frankreich.
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Die Marseillaise heute
Obwohl die französische Nationalhymne zu einer turbulenten Zeit in der französischen Geschichte entstanden ist, ist sie auch heute noch in Gebrauch. Allerdings stehen ihr heute einige Franzosen kritisch gegenüber. Das liegt vor allem an dem Liedtext. Denn dieser wird als grauenerregend, blutrünstig, rassistisch und fremdenfeindlich angesehen. Und folglich als nicht mehr zeitgemäß.
Allerdings muss man den Text im Zusammenhang mit der Zeit, in der er entstanden ist, sehen. Schließlich wurde das Lied als Schlachtgesang für den Krieg geschrieben. Demnach passen Passagen wie die folgende gut in diese Zeit.
“Allons enfants de la Patrie, Le jour de gloire est arrivé! Contre nous de la tyrannie, L’étendard sanglant est levé. (2x) Entendez-vous dans les campagnes Mugir ces féroces soldats? Ils viennent jusque dans vos bras Égorger vos fils, vos compagnes.”
(zu Deutsch: Auf, auf Kinder des Vaterlands! Der Tag des Ruhmes, der ist da. Gegen uns wurde der Tyrannei Blutiges Banner erhoben. (2x) Hört ihr im Land Das Brüllen der grausamen Krieger? Sie kommen bis in eure Arme, Eure Söhne, Eure Gefährtinnen zu erwürgen!)
Ob der Text der Nationalhymne heute noch zeitgemäß ist, müssen die Franzosen natürlich selbst entscheiden. Allerdings sind sie nicht die einzigen, die hinterfragen, ob ihre Bundeshymne noch zeitgemäß ist. Denn zum Beispiel auch viele Briten stehen ihrer Nationalhymne kritisch gegenüber.
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Buchen Sie eine ProbestundeWorum es in der Marseillaise geht
Obwohl die Marseillaise als Kriegshymne geschrieben wurde, ist sie eine Hymne an die Freiheit und gegen die Tyrannei. Seit der Französischen Revolution herrschte in Frankreich eine Stimmung gegen die oberen Schichten. Denn diese hatten ein schönes Leben, während das Volk leiden musste. Man kann den Liedtext nur dann verstehen, wenn man ihn sich mit diesem Hintergrund ansieht.
Zum Beispiel ist mit “sang impur” (zu Deutsch unreines Blut) nicht das der Feinde gemeint. Sondern das Blut der “gewöhnlichen” Franzosen. Denn damals vertrat der Adel die Meinung, dass sie reineres und besseres Blut hätten, weshalb sie ihre höhere Stellung verdienten. Das Lied ruft die Bürger dazu auf, mit ihren “unreinen Blut” die Revolution und das Vaterland zu verteidigen. Außerdem geht es in dem Lied auch um die Freiheit vom französischen König. Denn den hält das Volk für ihre missliche Lage verantwortlich. Das zeigt sich vor allem in der zweiten Strophe.
“Que veut cette horde d’esclaves, De traîtres, de rois conjurés? Pour qui ces ignobles entraves, Ces fers dès longtemps préparés? (2x) Français, pour nous, ah! quel outrage Quels transports il doit exciter! C’est nous qu’on ose méditer De rendre à l’antique esclavage!”
Deutsch: “Was will diese Horde von Sklaven, Von Verrätern, von verschwörerischen Königen? Für wen diese gemeinen Fesseln, Diese seit langem vorbereiteten Eisen? (2x) Franzosen, für uns, ach! welche Schmach, Welchen Zorn muss dies hervorrufen! Man wagt es, daran zu denken, Uns in die alte Knechtschaft zu führen!”
Also ist die Marseillaise ein Schlachtruf zur Bekämpfung der Feinde im Krieg und auch der Feinde im eigenen Land. Womit natürlich der König und der Adel gemeint ist. Damit passt die Nationalhymne auch gut zum Motto der Französischen Revolution: “Liberté, Égalité, Fraternité“ (zu Deutsch Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit).
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Wenn du jetzt mehr über die Marseillaise wissen willst, kannst du hier die volle Übersetzung der französischen Nationalhymne finden. Die Geschichte der französischen Nationalhymne ist sehr interessant. Genauso wie der Rest der Geschichte Frankreichs. Mitunter fragst du dich jetzt vielleicht, ob du Französisch lernen sollst. Denn wenn man eine Sprache spricht, versteht man die Geschichte und Kultur viel besser. Und die französische Kultur und Geschichte hat viel zu bieten.
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Zudem ist es relativ einfach Französisch zu lernen, vor allem wenn du schon Englisch sprichst. Zwar ist die Grammatik zum Teil ein bisschen komplizierter, aber das macht es umso interessanter. Obendrein gibt es auch genug Ähnlichkeiten mit der deutschen Grammatik, was es dann wieder ein bisschen einfacher macht. Übrigens lernt man eine Sprache am schnellsten, wenn man in sie eintaucht. Also am besten verbringt man einige Zeit in einem französischsprachigen Land.
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