Russisch hat den Ruf, eine der schwierigsten Sprachen der Welt zu sein. Doch wie schwer ist es wirklich, Russisch zu lernen? Mit Ehrgeiz und Disziplin lässt sich fast jede Sprache meistern, auch diese slawische Sprache. Ob sich der Aufwand lohnt, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. Wofür möchtest du Russisch lernen, für die Arbeit oder für eine Reise? Wir geben dir einige Hinweise dazu, wie schwierig es wirklich ist, Russisch zu lernen und wie du dir die Sprache am einfachsten beibringen kannst.
Ist Russisch lernen schwer?
Ist Russisch wirklich so schwer? Zugegeben, Russisch zu erlernen ist nicht einfach. Was diese Sprache schwierig macht, sind vor allem die komplizierte Grammatik, das fremde Alphabet und die ungewohnte Aussprache.
Grammatik
Das Gute zuerst: Die russische Grammatik hat klare Regeln und kaum Ausnahmen, die man mühsam auswendig lernen muss.
Eine der Herausforderungen sind die Fälle: Je nach ihrer grammatischen Funktion werden Wörter flektiert. Als Deutsch-Muttersprachlerin oder Muttersprachler hast du den Vorteil, dass es auch im Deutschen vier verschiedene Fälle gibt (Nominativ, Genitiv, Dativ und Akkusativ). Du bist es also gewohnt, Artikel, Adjektive, Nomen und Pronomen zu deklinieren. Im Russischen gibt es zusätzlich noch den Instrumental und den Präpositional – insgesamt gibt es im Russischen also sechs Fälle.
Eine Besonderheit bei den Verben ist der Aspekt: Die meisten Verben gibt es in einer unvollendeten Form und einer vollendeten Form. Oft ist der Unterschied nur eine Vorsilbe, es kann aber auch ein ganz anderes Wort sein. Die Verben im unvollendeten Aspekt benutzt man für eine wiederholte oder noch verlaufende Handlung; die Verben im vollendeten Aspekt für abgeschlossene Handlungen.
Dafür gibt es aber nur zwei Konjugationen: das Präsens und das Präteritum. Andere Zeitformen werden mit Hilfsverben ausgedrückt. Im Spanischen ist das deutlich komplizierter! Und anders als im Deutschen gibt es keine Artikel und auch keine so feste Satzstellung – die Flektionen reichen aus, um für Klarheit zu sorgen.
Das kyrillische Alphabet
Das russische Alphabet mag für Anfänger fremd wirken, denn es besteht aus kyrillischen Schriftzeichen. Aber auch wenn du auf den ersten Blick nichts von einem russischen Text verstehst – das kyrillische Alphabet hat nur 33 Buchstaben.
Zwölf davon kennst du bereits aus der lateinischen Schrift, andere kommen dir vielleicht aus dem Griechischen bekannt vor. Sowohl der lateinischen als auch der kyrillischen Schrift liegt nämlich das altgriechische Alphabet zugrunde. Das kyrillische Alphabet ist also recht schnell gelernt: Damit kannst du zumindest schon lesen und dich dann auf andere Themen in der Sprache konzentrieren.
Aussprache
Schwieriger als das Alphabet ist die Aussprache: Jeder Buchstabe kann auf unterschiedliche Arten ausgesprochen werden – je nachdem, ob er betont oder unbetont ist und welcher Vokal vor und nach einem bestimmten Buchstaben im Wort steht.
Gerade die Anhäufung von Konsonanten in russischen Wörtern macht nicht nur das Schreiben, sondern auch die Aussprache schwierig. Russische Laute können für Deutsche ungewöhnlich und schwierig auszusprechen sein. Da ist es gut, wenn du dich vom Text löst und wirklich einmal genau hinhörst, wie z. B. deine muttersprachliche Russischlehrerin ein Wort ausspricht, und sie nachahmst.
Ist Russisch eine besonders schwere Sprache?
Russisch ist schon eine schwere Sprache: Sie gilt als eine der schwierigsten Sprachen der Welt – zumindest für deutsche Muttersprachler (im Vergleich zu Muttersprachlern von anderen slawischen Sprachen wie Polnisch). Andererseits wird Russisch nicht so schwer für dich sein wie Mandarin oder Arabisch: Immerhin gehört diese slawische Sprache genau wie das Deutsche zur Sprachfamilie der indogermanischen Sprachen. Deshalb wirst du auch einige Gemeinsamkeiten entdecken.
Und eine schwere Sprache zu lernen hat einen großen Vorteil: Je größer die Unterschiede zu deiner Muttersprache und anderen dir schon vertrauten Sprachen, desto mehr neue Denkweisen eröffnen sich dir – und auf unbewusster Ebene bewirken die neuen Strukturen, dass dein Gehirn fit bleibt. Du trainierst sozusagen seine Flexibilität. Wenn du zum Beispiel nach Spanisch noch Italienisch lernst, ist dieser Effekt nicht so stark.
Ist Russisch schwerer als Polnisch?
Polnisch schreibt man im Gegensatz zu Russisch zwar mit dem lateinischen Alphabet, die Grammatik hat es allerdings in sich. Es gibt fünf grammatikalische Geschlechter und stolze sieben Fälle. Die Aussprache bringt einige Zungenbrecher mit sich. Das ist im Russischen zwar ähnlich, aber dafür ist die russische Grammatik etwas einfacher als die polnische.
Lohnt es sich, Russisch zu lernen?
Man sollte sich davon aber nicht abschrecken lassen. Es lohnt sich auf jeden Fall, Russisch zu lernen. Russisch ist die meistgesprochene slawische Sprache. Die russische Politik und Kultur spielt eine wichtige Rolle in der Welt. Russisch zu lernen eröffnet dir daher neue Perspektiven und ermöglicht ein tieferes Verständnis, da auf Russisch mit anderen Menschen kommunizieren und andere Medien konsumieren kannst. Es bereitet dich auf eine bevorstehende Reise vor oder erleichtert dir Geschäftsbeziehungen im Berufsleben. Außerdem verstehst und erlernst du damit auch andere slawische Sprachen leichter.
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Buchen Sie eine ProbestundeWie lange dauert es, Russisch zu lernen?
Um die russische Sprache wirklich zu können, brauchst du bestimmt einige Jahre. Ein paar russische Wörter oder einfache Sätze sagen zu können, bedeutet noch nicht, dass man Russisch kann. Russisch ist eine Sprache mit reichem Wortschatz und großer literarischer Vergangenheit. Bis man Tolstoi oder Anna Achmatowa im Original lesen und sich auf hohem Niveau unterhalten kann, können drei Jahre vergehen – oder auch zwanzig. Wie lange es dauert, Russisch zu lernen, hängt von der investierten Zeit, von der Lernmethode und ein wenig auch vom Sprachtalent ab.
Also angenommen, du investierst eine Stunde pro Woche für deine Russischstudien, dann wirst du an die 10 Jahre brauchen, um fließend Russisch sprechen zu können. Nimmst du dir eine Stunde pro Tag Zeit, dann wirst du die Sprache wesentlich schneller beherrschen.
Auch die Methode, mit der du Russisch lernst, hat einen wesentlichen Einfluss auf deinen Lernfortschritt. Russisch selbst zu lernen kann bis zu einem gewissen Grad funktionieren. Die Grundlagen, wie das kyrillische Alphabet und die wichtigsten Grammatikregeln, kannst du auch alleine lernen. Allerdings werfen die komplizierte Grammatik und die fremde Aussprache meist viele Fragen bei Studenten auf. Um schnell Russisch zu lernen, macht es daher auf jeden Fall Sinn, einen Sprachkurs zu besuchen, oder – noch effektiver – einen Privatlehrer zu engagieren.
Wie lernt man am einfachsten Russisch?
Natürlich haben wir ein paar Tipps für dich, wie du die russische Sprache einfacher erlernen kannst. Wenn du die folgenden Punkte befolgst, bist du deinem Ziel schon ein Stück näher:
Realistische Erwartungen
Russisch lernt man nicht über Nacht. Wer glaubt, dass er innerhalb eines Jahres Russisch sprechen kann, wird nur enttäuscht. Geduld ist hier ganz wichtig. Setze dir realistische Ziele, dann können sich deine Erwartungen auch erfüllen. So bleibst du motiviert. Überlege dir, wie viel Zeit du investieren willst bzw. kannst und lass dich nicht entmutigen.
Ein Ziel definieren
Das ist bei jeder Sprache wichtig, aber bei einer schwierigen Sprache wie Russisch ist dieser Tipp noch wichtiger. Setz dir ein Lernziel! Warum willst du Russisch lernen und wofür möchtest du es anwenden? Wenn du dich auf einer Russlandreise verständigen willst, reichen gängige Vokabeln und einfache Sätze. Wer sich für die russische Literatur interessiert und seine Lieblingsklassiker in Originalsprache lesen will, sollte vor allem das Lesen auf Russisch üben.
Mit Russisch umgeben
Je mehr Berührungspunkte man mit einer Sprache hat, desto schneller lernt man sie auch. Umgib dich daher so oft es geht mit russischen Inhalten. Schau dir russische Filme an oder übe, russische Texte zu lesen. Es ist außerdem hilfreich, die russische Kultur kennenzulernen. Denn Sprache und Kultur sind eng verknüpft, und wenn du mehr über die Kultur weißt, lernst du auch die Sprache leichter.
Übernimm dich nicht
Der reiche Wortschatz, die aufwendige Grammatik, die fremde Aussprache – das alles kann auf den ersten Blick überwältigend wirken. Tatsächlich gibt es einiges zu lernen, wenn du Russisch beherrschen willst. Übernimm dich deswegen aber nicht. Teile dir die Themen der russischen Sprache in kleine Häppchen auf und arbeite dich Schritt für Schritt an das große Ganze heran.
Eine enorme Hilfe beim Lernen von Russisch ist eine Lehrkraft – privat oder in einem Sprachkurs. Sie kann dir die Regeln der Grammatik so erklären, dass du alles verstehst, und mit dir die Aussprache der russischen Buchstaben üben. Außerdem weist sie dich gezielt auf Besonderheiten hin und versucht diese mit dir zu meistern. Ein Muttersprachler kann dir außerdem etwas über die russische Kultur oder Literatur erzählen.Du weißt nicht, wo du einen guten Russischlehrer finden kannst? Dann kann italki dir helfen. Wir bieten eine Lernplattform, auf der du Russischlehrer und -lehrerinnen findest. Sie helfen dir dabei, Russisch in deinem eigenen Tempo zu lernen und erstellen einen Lernplan, der auf deine Bedürfnisse abgestimmt ist. Melde dich jetzt für einen Probeunterricht bei einem unserer erfahrenen Russischlehrer an.
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