Arabisch ist eine Weltsprache, die von über 400 Millionen Menschen weltweit gesprochen wird, mit etwa 300 Millionen Muttersprachlern. Wenn du eine neue Sprache lernen möchtest, warum dann nicht Arabisch?
Damit ist Arabisch lernen genauso nützlich wie Spanisch oder Englisch. Zwar klingt Arabisch für deutsche Ohren exotisch, aber dennoch ist es eine melodische Sprache. Schließlich war Arabisch einst die Sprache der Kunst, Wissenschaft und Forschung. Zudem ist Arabisch für Anfänger nicht so schwer, wie du denkst.
Wie Du als Anfänger am besten Arabisch lernst, erfährst du in diesem Artikel. Obendrein erhältst du einen kleinen Überblick zur arabischen Grammatik für Anfänger.
Allgemeines zum Arabischen für Anfänger
Zunächst solltest du wissen, dass es ein Hocharabisch gibt, das auf das klassische Arabisch des Korans zurückgeführt werden kann. Daneben gibt es allerdings auch noch eine Vielzahl von Dialekten, die in verschiedenen Ländern gesprochen werden.
Das Hocharabisch wird vor allem geschrieben und unterscheidet sich zum Teil stark von den Dialekten. Deshalb unterscheidet sich das Arabisch eines Landes mitunter erheblich von dem Arabisch eines weiteren Landes.
Beispielsweise werden in den Golfstaaten Filme im algerischen Dialekt mit hocharabischen Untertiteln gezeigt. Je nachdem, mit welchem Ziel du Arabisch als Anfänger lernen möchtest, musst du gegebenenfalls auch einen Dialekt lernen. Am Anfang wird dir das Hocharabische aber in jedem Fall eine nützliche Basis bieten.
Anders als Deutsch und andere europäische Sprachen liest und schreibt man Arabisch von rechts nach links. Darin zeigt sich die Verwandtschaft des Arabischen mit dem Hebräischen, das ebenfalls von rechts nach links geschrieben wird. Warum das so ist, ist nicht ganz klar. Es wird angenommen, dass sich die arabische Schrift aus linksläufigen Vorläufern entwickelt hat. Und die Schriftrichtung wurde einfach beibehalten. Zwar ist Arabisch für Anfänger damit zuerst etwas verwirrend, aber du wirst dich schnell daran gewöhnen.
Obwohl Arabisch und Deutsch aus verschiedenen Sprachfamilien kommen, haben wir im Deutschen viele Wörter mit arabischen Wurzeln. Im Mittelalter war die arabisch-islamische Kultur der europäischen überlegen. Zu jener Zeit haben Europäer nicht nur Konzepte, sondern auch die dazu passenden Begriffe übernommen. Dazu zählen vor allem Begriffe aus der Wissenschaft, Technik und Luxusartikel. Hier einige Beispiele, die dich vielleicht überraschen:
- Alkohol
- Benzin
- Karaffe
- Laute
- Magazin
- Matratze
- Schachmatt
- Sofa
- Sirup
- Ziffer
- Zucker
Allerdings solltest du wissen, dass sich die Bedeutungen manchmal verändert haben. Beispielsweise war das Sofa ursprünglich ein Ehrensitz. Zudem kamen die Begriffe nicht direkt vom Arabischen ins Deutsche, sondern über Spanisch und Italienisch. Denn Spanien und Sizilien hatten einen regen Handel mit arabischen Ländern. Deshalb kommen auch viele Begriffe wie Zucker aus dem Arabischen, da mit diesen Dingen gehandelt wurden.
Arabische Grammatik für Anfänger
Arabisch verwendet, anders als das Deutsch, nicht die lateinische Schrift. Deswegen ist Arabisch für Anfänger schwieriger zu lernen als zum Beispiel Englisch. Du wirst nicht umhin kommen, eine neue Schrift zu erlernen. Aber lass dich davon nicht abschrecken, denn mit etwas Übung ist sie schnell gelernt.
Und was ist mit den Ziffern? Weil wir arabische Ziffern verwenden, kennst du sie schon, oder? Leider ist das nicht so, denn im Arabischen wird die historische Form verwendet, aus der sich unsere Ziffern entwickelt haben. Allerdings ist das Zahlensystem selbst dasselbe. Das heißt, es gibt neun Zahlen plus einen Punkt für null. Die restlichen Zahlen werden aus diesen neuen Ziffern gebildet. Das macht die Sache wieder etwas einfacher.
Anders als das deutsche ABC hat das arabische Alphabet nur drei Vokale, nämlich a, i und u. Zusätzlich gibt es noch die zwei Umlaute, ai und au. Allerdings gibt es mit 28 Konsonanten mehr als das deutsche Alphabet Buchstaben hat.
Das heißt, dass es im Arabischen Laute gibt, die es im Deutschen nicht gibt. Zum Beispiel der Buchstabe, der einen Laut zwischen dem deutschen h und ch beschreibt.
Arabisch ist eine Kurrentschrift. Buchstaben werden anders geschrieben, je nachdem, an welcher Stelle im Wort sie sich befinden. In der Regel gibt es vier verschiedene Schreibformen für jeden Buchstaben. Allerdings gibt es auch Ausnahmen. Das macht das Arabischlernen für Anfänger ein wenig schwieriger.
Des Weiteren gibt es im Arabischen keine Groß- und Kleinschreibung. Du musst dir also nicht merken, ob ein Wort groß oder kleingeschrieben wird. Allerdings gibt es einen Unterschied zwischen der Druckschrift und der Schreibschrift im Arabischen. Genauso wie auch im Deutschen.
Aussprache
Einige Laute des Arabischen werden wie im Deutschen ausgesprochen. Beispielsweise wird der Buchstabe “Bā” (ب) wie unser “b” ausgesprochen. Außerdem gibt es einige Laute, die man aus dem Englischen kennt. Zum Beispiel gibt es im Arabischen den englischen th-Laut, nämlich der Buchstabe “Thā” (ث).
Darüber hinaus gibt es auch Laute, die deutschen Muttersprachlern völlig unbekannt sind. Dazu gehört vor allem der gepresste Kehllaut des Buchstabens “‘Ain” (ع). Dieser und andere Laute können für Anfänger des Arabischen schwierig sein. Deshalb ist es wichtig, dass die Aussprache viel übt wird.
Anders als zum Beispiel im Deutschen gibt es viele Laute, die an den Zähnen gebildet werden. Hinzu kommen die Kehl- sowie die Gaumenlaute, die dem Arabischen den typischen Klang geben. Hingegen gibt es nur drei Laute, die mit den Lippen gebildet werden. Am besten lernt man diese Laute, indem man sie sich anhört und nachspricht. Dabei ist viel Übung ein Muss.
Es gibt keine genauen Regeln zur Betonung im Arabischen. Deswegen ist diese nicht bedeutungsunterscheidend. Dieselben Wörter werden in den verschiedenen Dialekten und Ländern anders betont. Beispielsweise wird das Wort “madrasa” (zu Deutsch Schule) in Ägypten “madrása” betont. Hingegen wird es in Marokko auf der letzten Silbe betont, also “madrasá”. Einerseits macht der Mangel strenger Betonungsregeln die Aussprache einfacher. Andererseits kann es auch verwirrend sein.
Grammatik
Genauso wie in den meisten europäischen Sprachen gibt es im Arabischen zwei Geschlechter, nämlich männlich und weiblich. Dabei enden die meisten weiblichen Wörter auf -a, wie auch im Italienischen oder Spanischen. Zudem sind die meisten Länder- und Städtenamen oder Begriffe von doppelt vorhandenen Körperteilen weiblich, selbst wenn sie keine weibliche Endung haben. Darüber hinaus gibt es auch noch einige Substantive, die nicht auf -a enden und trotzdem weiblich sind. Beispielsweise die Wörter für Wind, Feuer oder Erde.Allerdings gibt es nur einen Artikel, nämlich den bestimmten. Zudem ändert sich dieser nie, sondern hat immer dieselbe Form. Dieser Artikel ist “al”, wie in “Allah”, was “der Gott” bedeutet. Dabei wird der Artikel immer mit dem Hauptwort verbunden und bildet eine Einheit.
Anders als im Deutschen gibt es im Arabischen drei Numeri. Also nicht nur Singular und Plural, sondern auch Dual. Das heißt, wenn von zwei Dingen die Rede ist, wird der Dual verwendet. Dabei wird dem Hauptwort die Endung -āni (انِ) angehängt. Zwar klingt das auf den ersten Blick etwas kompliziert, aber man gewöhnt sich schnell daran.
Dieselbe Endung wird auch Pronomen angehängt, wenn von zwei Menschen die Rede ist. Allerdings wird der Dual bei Verben im Hocharabischen heute kaum noch verwendet. Aber wenn man zwei Menschen anredet, wird der Plural und nicht der Dual verwendet.
Zwar gibt es im Arabischen nur zwei Zeitformen, allerdings müssen Verben nach dem Genus und dem Numerus konjugiert werden. Bei den Zeitformen handelt es sich um die vollendete oder unvollendete Form. Also entspricht die vollendete Form der Vergangenheit und die unvollendete Form der Gegenwart bzw. der gerade abgeschlossenen Vergangenheit. Um zwischen diesen beiden zu unterscheiden, gibt es den Indikativ und den Konjunktiv. Dabei entspricht der Indikativ unserer Gegenwart.
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