Beim Lernen der deutschen Sprache wirst du dich früher oder später der Grammatik stellen müssen. Ein wichtiger Bestandteil davon sind die Zeitformen, darunter auch die Vergangenheit. Diese besteht im Deutschen aus drei Zeitformen und benötigt Hilfsverben für die Bildung. Für viele Anfänger ist nicht sofort deutlich, wann und welche Vergangenheitsform verwendet wird. Darauf werden wir hier auch eingehen und natürlich auf die Bildung der Vergangenheitsformen und die jeweiligen Unterschiede.

Welche Vergangenheitsformen gibt es im Deutschen?

In der deutschen Grammatik gibt es drei unterschiedliche Vergangenheitsformen, das Perfekt, das Präteritum und das Plusquamperfekt. Sie unterscheiden sich darin, dass sie eine nahe oder eine entfernte Zukunft angeben und in eher in der gesprochenen oder geschriebenen Sprache zur Anwendung kommen.

Wann benutzt man welche Vergangenheitsform im Deutschen?

Präteritum

Das Präteritum, oder auch Imperfekt genannt, ist die 1. Vergangenheit im Deutschen. Es wird für eine Handlung oder einen Zustand in der Vergangenheit verwendet. Vorrangig kommt das Präteritum bei Erzählungen und in der geschriebenen Sprache zum Einsatz.

Beispiel: Ich lachte über seinen Witz.

Perfekt

Das Perfekt, oder auch vollendete Gegenwarte genannt, wird für Ereignisse verwendet, die vergangen und vollendet sind. Diese Vergangenheitsform wird im Gegensatz zum Präteritum vorwiegend in der Umgangssprache benutzt.

Beispiel: Ich bin in Deutschland geboren.

Plusquamperfekt

Das Plusquamperfekt wird auch Vorvergangenheit genannt. Diese Zeitform wird bei vergangenen Handlungen benutzt, die noch vor einer Handlung oder einem Ereignis im Perfekt liegen. Das Plusquamperfekt kommt wie das Präteritum vorwiegend in der geschriebenen Sprache vor.

Beispiel: Ich hatte vorher schon viel gegessen.

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Wie bildet man die Vergangenheit?

Jetzt weißt du, in welchen Situationen, welche Vergangenheitsform im Deutschen verwendet wird. Aber wie bildet man die jeweilige Zeitform? Darauf gehen wir in diesem Abschnitt ein,denn für die Bildung der deutschen Vergangenheit braucht es, je nach Zeitform, bestimmte Hilfsverben und das Partizip 2.

Partizip 2

Das Partizip 2, oder auch Partizip Perfekt genannt, benötigt man für die Bildung von Perfekt und Plusquamperfekt. Es wird in der Regel mit einem Verb und der Vorsilbe -ge gebildet. Beginnt das Verb in seiner Grundform bereits mit einer Vorsilbe, z.B. be-, ent-, er-, ge-, ver-, zer-, dann fällt die Vorsilbe -ge weg. Enden tut das Partizip 2 bei regelmäßigen Verben immer auf -t und bei unregelmäßigen Verben auf -en.

Regelmäßige oder unregelmäßige Verben

Regelmäßige, oder auch schwache Verben genannt, sind zum Beispiel wohnen, machen oder lernen. Beispiele für unregelmäßige Verben, oder auch starke Verben, sind bringen, denken und fallen. Für die Bildung der Vergangenheitsformen ist wichtig, dass du den Unterschied zwischen beiden Verbformen kennst.

Wie bildet man das Präteritum?

Das Präteritum bildet man mit dem Verbstamm plus der richtigen Endung. Was die richtige Endung ist, hängt wiederum davon ab, ob es ein regelmäßiges oder unregelmäßiges Verb ist.

Bei regelmäßigen Verben verwendet man die Endungen te, -test, -ten und -tet.

Beispiel:
ich suchte
du suchtest
er/sie/es suchte
wir suchten
ihr suchtet
sie suchten

Bei unregelmäßigen Verben wechselt oftmals der Vokal. Die erste und dritte Person Einzahl haben hier keine Endung, die zweite Person Einzahl endet auf -st, die erste und dritte Person Mehrzahl endet auf -en und die zweite Person Mehrzahl endet auf -t. Im Präteritum sind ungefähr die hälfte aller Verben unregelmäßig!

Beispiel:
ich lief
du liefst
er/sie/es lief
wir liefen
ihr lieft
sie liefen

Wie bildet man das Perfekt mit sein?

Bei der Bildung des Perfekts unterscheidet man zwischen haben und sein. Das Perfekt mit sein wird verwendet bei einer Bewegung von A nach B, wenn sich der Ort oder ein Zustand verändert. Gebildet wird es mit der Präsensform von sein und dem Partizip 2 des Verbes.

Beispiel:
ich bin gelaufen
du bist gelaufen
er/sie/es ist gelaufen
wir sind gelaufen
ihr seid gelaufen
sie sind gelaufen

Wie bildet man das Perfekt mit haben?

Das Perfekt mit dem Hilfsverb haben wird für alle reflexiven Verben verwendet. Gebildet wird diese Vergangenheitsform mit haben im Präsens und dem Partizip 2.

Beispiel:
ich habe mich verliebt
du hast dich verliebt
er/sie/es hat sich verliebt
wir haben uns verliebt
ihr habt euch verliebt
sie haben sich verliebt

Wie bildet man das Plusquamperfekt?

Das Plusquamperfekt wird mit haben oder sein im Präteritum und dem Partizip 2 gebildet. Gleich wie beim Perfekt, wird das Hilfsverb sein bei einer Bewegung von A nach B oder einer Zustandsänderung eingesetzt. Das Hilfsverb haben wird bei allen anderen Verben verwendet.

Beispiel mit haben:
ich hatte gesucht
du hattest gesucht
er/sie/es hatte gesucht
wir hatten gesucht
ihr hattet gesucht
sie hatten gesucht

Beispiel mit sein:
ich war gelaufen
du warst gelaufen
er/sie/es war gelaufen
wir waren gelaufen
ihr wart gelaufen
sie waren gelaufen

Die Vergangenheit im Deutschen lernen

Die deutsche Grammatik ist gar nicht so einfach, vor allem für jemanden, der nicht aus dem europäischen Sprachraum kommt. Aber auch für Europäer sind die vielen Fälle im Deutschen eine Herausforderung. Die deutschen Vergangenheitsformen ähneln aber Zeitformen aus anderen Sprachen, wie Spanisch oder Englisch. Beim Deutsch lernen kann es daher hilfreich sein, sich Eselsbrücken zu bauen und viele Beispiele anzuschauen. Grammatikübungen können dir helfen, die Zeitformen und ihre richtige Verwendung zu verinnerlichen.

Am besten lernst du die deutschen Vergangenheitsformen mit einem Lehrer oder Muttersprachler. Sie können dir genau erklären, wann welche Zeit verwendet wird, welche Ausnahmen es bei der Bildung der Vergangenheit gibt und dir Übungsmaterial zur Verfügung stellen. Natürlich kannst du auch selbst Übungen zur deutschen Vergangenheit machen, aber bei Fragen oder Unklarheiten zu den Lösungen kann es helfen, wenn du einen Ansprechpartner hast.

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