Wer Französisch lernen möchte, sollte sich insbesondere mit der französischen Grammatik vertraut machen. Viele Französischlernende fürchten sich vor dieser, doch dazu gibt es keinen Grund! Die Grammatik des Französischen ist nicht komplexer als unsere und beruht auf festen Regeln, die man recht einfach auswendig lernen kann. Ein wichtiger Bestandteil des Französischen ist die Negation – also die Verneinung.
Diese funktioniert etwas anders als im Deutschen, aber wird in der Regel immer gleich gebildet.
Du möchtest lernen und verstehen, wie die französische Verneinung funktioniert? Dann bist du hier genau richtig! Wir erklären dir anhand von simplen Beispielen, wie das geht.
Warum die französische Verneinung so wichtig ist
In fast jeder Sprache, die gelehrt und gelernt wird, ist die Verneinung eine der ersten Lektionen. Anfänger sollten nicht bloß lernen, neutrale Sätze zu bilden, sondern sollten sie auch negieren, also verneinen können. Nicht jede Frage im Leben und im Alltag kann mit „ja“ beantwortet werden, nicht wahr? Wenn wir genauer darüber nachdenken, stellen wir sogar fest, dass Fragen viel öfter verneint werden solltenn als wir es vielleicht gewohnt sind.
Stell dir vor, du bist verreist und unternimmst z.B. eine kleine Städtereise in Paris. Im Café fragt dich der Kellner, ob du auch Zucker für deinen Kaffee haben möchtest. Nun weißt du nicht, wie du in einem vollständigen Satz darauf antworten kannst. Dabei ist es eigentlich ganz einfach und wir zeigen dir, wie das geht. So wirst du jeden Einheimischen auf deiner Reise mit deinen Antworten positiv überraschen und beeindrucken können!
Die Verneinung auf Deutsch vs. Französisch
„Kommst du auch aus Berlin?“ – „Nein, ich komme nicht aus Berlin.“
„Bist du böse auf mich?“ – „Nein, ich bin nicht böse auf dich.“
„Ist das der Mann von gestern?“ – „Nein, das ist nicht der Mann von gestern.“
„Möchtest du Zucker in deinen Kaffee?“ – „Nein, ich möchte keinen Zucker in meinen Kaffee?“
„Gibt es zum Nachtisch eine Kirschtorte?“ – „Nein, es gibt zum Nachtisch keine Kirschtorte.“
Erkennst du dich in einigen dieser Sätze wieder? Wie oft verneinst du eine Frage, wenn du mal genau darüber nachdenkst bzw. wie oft würdest du es gerne tun? Ziemlich oft am Tag, nicht wahr? Daher ist es so wichtig, sich schon relativ zu Anfang des Fremdspracherwerbs mit der Verneinung zu befassen.
Wenn du dir diese Beispiele ansiehst, wirst du vielleicht feststellen, dass die Verneinung im Deutschen eingliedrig ist. Das bedeutet, sie besteht nur aus einem Wort, dem „nicht“. Es wird bei Verben und bei Nomen mit bestimmten Artikeln (der, die, das) genutzt. Bei Nomen mit unbestimmtem Artikel (ein, eine, ein) nutzen wir das Wort „kein/e“. Das „Nein“ am Satzanfang ist in der Regel optional.
Die französische Verneinung hingegen ist zweigliedrig. Das bedeutet, es werden immer zwei Wörter genutzt, wenn wir einen Satz verneinen wollen. Wenn man das anfängliche „Nein“ — im Französischen heißt es „Non“ — mitzählt, sind es sogar drei. Aber auch hier ist es meist optional.
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Buchen Sie eine ProbestundeDie Negation im Französischen – so geht´s!
Die Verneinung im Französischen ist im Gegensatz zum Deutschen also zweigliedrig. In vielen weiteren Sprachen ist die Negation eingliedrig. Das ist z.B. im Spanischen, Italienischen, Russischen, Türkischen und Englischen der Fall. Die zweigliedrige Negation im Französischen ist also etwas Besonderes. Deswegen ist sie aber nicht schwerer zu bilden.
Um auf Französisch zu verneinen, benötigst du die beiden Wörter „ne“ und „pas“.
Diese beiden Wörter umschließen dabei in der Regel immer ein Wort, und zwar ein Verb:
ne … pas. Die Struktur sieht dabei wie folgt aus: Subjekt + ne + Verb + pas.
Beispiele:
Je ne sais pas. — Ich weiß nicht.
Je ne parle pas espagnol. — Ich spreche kein Spanisch.
Je ne veux pas, qu´il pleuve. — Ich will nicht, dass es regnet.
Das funktioniert natürlich genauso in der Vergangenheitsform. In diesem Fall im Passé simple (Präteritum).
Beispiel:
Tu n’étais pas à l’école hier. — Gestern warst du nicht in der Schule.
Wie du an diesem Beispiel auch erkennen kannst, wird beim ersten Teil der Negation „ne“ das „e“ verschluckt. Das „n“ wird mithilfe eines Apostrophs mit dem darauffolgenden Wort, also mit dem Verb „étais“ verbunden. Das liegt daran, dass das Verb mit einem Vokal beginnt. Immer, wenn das der Fall ist, wird es so gehandhabt.
Beispiele:
Il n´est pas content. – Er ist nicht zufrieden.
Tu n´a pas d´argent. – Du hast kein Geld.
Nous n´ouvrons pas la porte. – Wir öffnen die Tür nicht.
Wenn du auf eine Frage antwortest, kannst du noch ein „Non“, an den Satzanfang stellen.
Avez-vous faim? — Non, je n´ai pas faim.
Haben Sie Hunger? — Nein, ich habe keinen Hunger.
Die französische Verneinung – Sonderfälle
Nun hast du gelernt, wie sich Sätze in der französischen Sprache verneinen lassen. Dabei hast du hoffentlich festgestellt, dass die französische Grammatik gar nicht so schwer ist, wie viele es annehmen. Das Gute ist hier nämlich, dass die Negation in der Regel immer demselben Schema folgt: ne + Verb + pas. Vergiss dabei aber bitte nicht, das jeweilige Verb auch immer der entsprechenden Person anzupassen. Das heißt, auch bei der Verneinung müssen Verben konjugiert werden, wie es auch in den obigen Beispielen getan wurde.
Es gibt einige Sätze und Redewendungen im Französischen, die ein wenig anders gebildet werden. Diese versuchen Französischlehrer ihren Schülern relativ zu Anfang mit auf den Weg zu geben. Statt des zweiten Teils „pas“ folgt nach dem Verb ein jeweils anderes Wort, je nach dem, worum es geht. Diese Ausnahmen kannst du der folgenden Tabelle entnehmen:
Französisch | Deutsch |
personne ne | niemand |
aucun ne | keiner/kein einziger |
ne … rien | nichts |
ne … jamais | nie |
ne … plus | nicht mehr |
Beispiele:
Personne ne rit. — Niemand lacht.
Aucun ne savait. — Kein einziger wusste es.
Vous ne comprenez rien. — Ihr versteht nichts.
Je ne mens jamais. — Ich lüge nie.
Tu ne fumes plus. — Du rauchst nicht mehr.
Diese Redewendungen kannst du dir eigentlich ganz leicht merken, weil sie auch im Deutschen abweichend von der Standardnegation gebildet werden. Darüber hinaus gibt es eine weitere Redewendung, die du auf Französisch lernen solltest: „weder … noch“. Im Französischen ist diese dreigliedrig und lautet: „ne … ni … ni“.
Beispiele:
Je ne suis ni fâché ni triste. — Ich bin weder böse noch traurig.
Tu n´as ni dormi ni mangé. — Du hast weder geschlafen noch gegessen.
Elle n´aime ni les carottes ni le brocoli. — Sie mag weder Karotten noch Brokkoli.
Hier kannst du sehr gut erkennen, wie das „ne“ zum „n“ + Apostroph wird, sobald das darauffolgende Verb mit einem Vokal beginnt.
Verneinung mit Infinitiv
Auch in der französischen Grammatik gibt es Ausnahmen, zum Beispiel bezüglich der Satzstruktur, wenn das jeweilige Verb sich im Infinitiv befindet. Der Infinitiv ist die Grundform des Verbs, also das nicht konjugierte Verb, das noch nicht einer Person angepasst wurde. Infinitive werden z.B. für den Imperativ (Befehlsform) benutzt, wenn dabei keine direkte Person angesprochen wird.
Beispiele:
Ne pas ouvrir! — Nicht öffnen!
Ne pas toucher! — Nicht anfassen!
Ne pas manger! — Nicht essen!
Wie du siehst, stehen die beiden Teile „ne“ und „pas“ in den oberen Beispielen nebeneinander und das Verb im Infinitiv folgt erst danach. Genauso sieht die Satzstruktur bei einigen weiteren Redewendungen aus wie z.B. bei „Je préfère …“ (Ich bevorzuge …)
Beispiele:
Je préfère ne pas discuter. — Ich bevorzuge es, nicht zu streiten.
Je préfère ne pas rester. — Ich bevorzuge es, nicht zu bleiben.
Je préfère ne pas partir la fête. — Ich bevorzuge es, die Party nicht zu verlassen.
Auch in diesen Beispielen kannst du ganz klar die Struktur erkennen: ne pas + Infinitiv.
Die Verneinung in der französischen Literatur
Du liest gerne Romane und würdest auch gerne einmal ein Buch auf Französisch lesen? Solltest du das einmal tun, dann wundere dich nicht, wenn dir Sätze wie die folgenden begegnen:
Je ne suis point malade. — Ich bin nicht krank.
Tu n´est point honnête. — Du bist nicht ehrlich.
Ce n´est point vrai. — Das ist nicht wahr.
Diese zweiteilige Verneinung bedeutet nichts anderes als die einfache Verneinung „ne … pas“, die du bereits kennengelernt hast. Der einzige Unterschied ist, dass diese Variante eben nur in der Literatur auftaucht.
Fazit
Wer Französisch lernen möchte, sollte sich bereits relativ zu Anfang mit der Verneinung beschäftigen. Denn diese benötigen wir im Alltag ständig. Obwohl die französische Verneinung zweigliedrig ist, ist sie dennoch relativ einfach zu verstehen und umzusetzen. Du bist bestens gerüstet, wenn du die gängige Negation beherrschst und die wenigen Sonderformen auswendig lernst. Wenn du dann auch noch erkennen kannst, wann sich die Satzstruktur aufgrund eines Infinitivs ändert, kann nichts mehr schief gehen!
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