Spanien ist nicht nur als Urlaubsort ein Sehnsuchtsort für viele Deutsche. Spanien ist ein Land, das viel Lebensqualität bietet und nicht nur wegen der Sonne, des Essens und der Kultur einlädt, um dort zu leben.
Wenn Du überlegst, als Deutsche:r in Spanien zu arbeiten, solltest Du allerdings ein paar Dinge beachten, damit Du gut vorbereitet bist und der Traum von Fiesta und Siesta im Süden nicht zum Albtraum mutiert.
Rechtliche Voraussetzungen, um in Spanien zu arbeiten
Als EU-Bürger musst Du als Deutscher keine besonderen Voraussetzungen erfüllen, um in Italien leben und arbeiten zu dürfen. Wegen des Rechts auf Freizügigkeit in der EU ist keine spezielle Aufenthalts- oder Arbeitsgenehmigung für Deutsche notwendig, die in Spanien leben und arbeiten möchten.
Es ist jedoch wichtig, einen gültigen Reisepass oder einen Personalausweis mit sich zu führen. Eines dieser Dokumente muss vorgelegt werden, damit Du bei deinem zukünftigen ayuntamiento (Rathaus bzw. Bürgerbüro) den Wohnsitz anmelden kannst. Diesen Schritt musst du spätestens nach 90 Tagen Aufenthalt in Spanien gehen.
Noch wichtiger ist es, die NIE-Nummer (número de identidad para extranjeros) zu beantragen. Sie ist die Steuer- und Sozialversicherungsnummer in Spanien und wird bei sämtlichen Behördengängen benötigt, aber auch für größere Kaufverträge.
Der Arbeitsmarkt in Spanien
Der spanische Arbeitsmarkt ist hart umkämpft und die Arbeitslosenquote liegt bei derzeit (Jahr 2022) 12,92%. Tourismus, Gastronomie- und Hoteleriegewerbe, Landwirtschaft und die Lebensmittelindustrie gehören zu den starken Wirtschaftssektoren in Spanien. Ohne herausragende Qualifikationen ist es allerdings schwierig, dort eine langfristige Anstellung zu finden.
Gefragte Jobs in Spanien
In Spanien gibt es eine hohe Nachfrage nach Arbeitskräften im Gesundheitswesen, als Ingenieure, aber vor allem IT-Experten.
Im Marketing, Sales und Kundenservice kannst Du als Deutscher Muttersprachler punkten und leichter Arbeit in Spanien finden.
Jedoch gilt dort wie in allen anderen Brachen: Um Deine Jobchancen zu erhöhen und den Traum vom Leben und Arbeiten in Spanien wahr zu machen, ist es ratsam, rechtzeitig Spanisch zu lernen und Sprachkenntnisse vorweisen zu können.
Jobsuche in Spanien
Es ist unbedingt wichtig, dass Du dich frühzeitig über die Jobmöglichkeiten informierst beziehungsweise von Deutschland aus im Internet über Soziale Medien und Online-Jobbörsen mit der Jobsuche beginnst. Eine weitere Möglichkeit, potenzielle Arbeitgeber kennenzulernen, ist das Networking.
Für die traditionelle Arbeitsvermittlung ist in Spanien der Servicio Público de Empleo Estatal zuständig, der in jeder Provinz eine Außenstelle („Dirección Provincial del Servicio Público de Empleo Estatal“) betreibt. Allerdings listet auch die Jobsuche bei der Agentur für Arbeit Stellen in Spanien auf.
Die Deutsch-Spanische Handelskammer führt ein Verzeichnis deutscher Unternehmen in Spanien. Hier kannst Du deutsche Arbeitgeber in Spanien finden und dich, wie auch bei spanischen oder internationalen Unternehmen, direkt auf deren Karriereseiten umsehen und bewerben, vor allem dann, wenn der potentielle Arbeitgeber Deinen Wunschberuf anbietet.
Gehälter in Spanien
Die Gehälter in Spanien unterscheiden sich je nach Beruf und Qualifizierung. Allgemein gilt jedoch: Wer als Deutscher in Spanien arbeiten möchte, muss mit weniger Einnahmen rechnen als in Deutschland. Der durchschnittliche Lohn ist mit ca. 24.000 EUR brutto/Jahr niedriger als in Deutschland.
Positiv zu erwähnen sind die um ca. 15% niedrigeren Lebensunterhaltungskosten in Spanien im Vergleich zu Deutschland, aber auch die Tatsache, dass – wie in Deutschland – bestimmte Sozialleistungen gesetzlich vorgeschrieben sind (wie z.B. Urlaubs- und Krankheitsgeld) oder es auch einen gesetzlichen Mindestlohn gibt.
Steuern in Spanien
Selbstverständlich müssen Arbeitnehmer, die als Deutsche in Spanien leben und arbeiten, auch Steuern entrichten. Der Steuersatz ist abhängig vom Einkommen und variiert.
Dabei gibt es wie in Deutschland Staffelungen bei der Einkommensteuer (IRPF) und generell gilt: je höher das Einkommen, desto höher der Einkommenssteuersatz. Der niedrigste Satz beträgt 19% und der Höchstsatz 45% Steuer auf das Bruttoeinkommen.
Neben weiteren lokalen Abgaben an die Gemeinde, bei der Du gemeldet bist (bspw. für die die Müllabfuhr) teilst Du Dir mit deinem Arbeitgeber die Abgaben zur Sozialversicherung. Die Höhe ist ebenfalls abhängig vom Einkommen. Das Gute bei der Seguridad Social ist: In dem Beitrag sind bereits alle Leistungen der Kranken-, Pflege- und Rentenversicherung enthalten.
Generell ist zu empfehlen, einen Steuerberater (asesor fiscal) aufzusuchen, denn wie überall gibt es auch in Spanien Möglichkeiten, Steuern einzusparen. Genauso besteht aber auch die Gefahr, mit dem Strafrecht in Berührung zu kommen, wenn aus Unwissenheit verpflichtende Abgaben nicht entrichtet werden.
Das Gesundheitssystem in Spanien
Wie bereits erwähnt, enthält Dein Beitrag zur Sozialversicherung auch die gesetzliche Krankenversicherung. Anders als in Deutschland suchst Du Dir in Spanien keinen Hausarzt. Bei gesundheitlichen Sorgen oder Krankheit gehst Du in ein öffentliches Centro Médico (Gesundheitszentrum).
Sofern ein gewöhnlicher Arztbesuch nicht ausreicht, wird der Allgemeinmediziner dort, der die Erstuntersuchung durchführt zu einem Facharzt überweisen oder in die Notaufnahme (urgencias) schicken. Die Kosten werden in vollem Umfang von der Seguridad Social gedeckt.
Wer auf lange Wartezeiten verzichten möchte, der kann zusätzlich Privatärzte und -Kliniken konsultieren. Natürlich gibt es auch dafür die Möglichkeit, eine private Krankenversicherung abzuschließen.
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Buchen Sie eine ProbestundeWohnen in Spanien
Bei der Wohnungssuche in Spanien gelten ähnliche Parameter wie bei der Wohnungssuche in Deutschland. Die Wirtschaftsmetropolen wie zum Beispiel Madrid sind mitunter wesentlich teurer als Städte, die wirtschaftlich weniger stark sind.
Wer aufs Land zieht, wird günstigeren Wohnraum finden als in der Stadt.
Für die Wohnungssuche in Spanien eignen sich, wie auch in Deutschland Online-Portale, Geduld und eine gewisse Hartnäckigkeit.
Ein Vorteil des spanischen Wohnungsmarktes für Deutsche, die in Spanien leben und arbeiten wollen, ist die Tatsache, dass viele Wohnungen möbliert vermietet werden. Wer also keine Lust hat, mit seinem gesamten Hausrat auszuwandern, der kann sich getrost von Möbeln trennen und den Neustart ganz minimalistisch gestalten.
Leben in Spanien
Wenn Du am Leben in Spanien teilhaben und nicht nur als Besucher wahrgenommen werden willst, musst Du Wege finden, wie Du Dich in das Land integrierst. Es ist eine Sache, in Spanien erfolgreich zu arbeiten, aber eine weitere Herausforderung ist es, am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen und im Privatleben Erfüllung zu finden.
Die wichtigsten Hürden hierbei sind die Sprache, die sozialen Kontakte und ein kulturelles Verständnis. Du willst ja nicht im falschen Moment Siesta machen, eine Paella zum Abendessen vorschlagen (das geht gar nicht!) oder als alemán cuadriculado (in etwa: engstirniger Deutscher) wahrgenommen werden, der kein Verständnis für die spanische Lebensfreude (alegría) hat, auf welche die Spanier sehr stolz sind.
Kontakte knüpfen und Freunde finden
Um sich in Spanien wohl zu fühlen, ist es eine gute Idee, so früh wie möglich am sozialen Leben teilzuhaben. Heutzutage helfen Nachbarschafts-Apps, Gleichgesinnte zu finden, mit denen Du Dich über Deine Leidenschaften austauschen kannst.
Eine weitere Idee ist es, einen Verein (asosiación) zu finden und dort Mitglied zu werden. Auf diese Weise knüpfst Du nicht nur schnell Kontakte und findest Freundschaften, sondern Du wirst gleichzeitig Dein Spanisch und Dein Verständnis der spanischen Lebensweise und Kultur in Windeseile verbessern. So wirst Du nicht nur als Deutscher in Spanien arbeiten, sondern auch dort leben.
Spanisch lernen
Es ist sehr empfehlenswert, bereits Spanisch zu lernen, bevor du nach Spanien ziehst oder dort eine Arbeitsstelle antrittst. Nur wer die Sprache eines Landes beherrscht, wird in der Lage sein, Kontakte zu Einheimischen zu knüpfen, Erledigungen des Alltags problemlos zu bewerkstelligen und damit ein Teil der Gesellschaft zu werden.
Um dich darauf vorzubereiten, als Deutscher in Spanien zu leben und zu arbeiten, solltest Du dringend Spanisch sprechen können.
Nutze Sprachlernapps, Kursbücher, lerne die Zahlen und Monate auf Spanisch oder, und das ist die beste und effektivste Methode, suche Dir einen Spanischlehrer und beginne schon in Deutschland, Spanisch zu lernen. Bei italki, findest du sehr leicht einen Spanischschlehrer, der zu deinem Budget und deinen Bedürfnissen passt.
Zusätzlich kannst du auf Medien zurückgreifen wie Filme von Pedro Almodóvar oder Bestseller von Carlo Ruiz Zafón. Diese eignen sich hervorragend, um dein Lese- und Hörverstehen des Spanischen zu verbessern. Je mehr du Spanisch hörst und liest, desto schneller wirst Du auch im Alltag mit der Sprache der Einheimischen zurechtkommen.
Fazit
Falls du die Idee hast, nach Spanien zu ziehen, um dort zu arbeiten und zu leben, dann beginne frühzeitig mit den Planungen. Spätestens wenn die Jobsuche erfolgreich abgeschlossen ist, solltest Du beginnen, Spanisch zu lernen und auf Wohnungssuche zu gehen.
Bei italki sind wir sicher: Du wirst Deine Entscheidung nicht bereuen.
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